Die Spaltung ist vollbracht
Die Anglikanische Kirche in den USA (Episcopal Church) spaltet sich - wie vorauszusehen war.
Die Anglikanische Kirche in den USA (Episcopal Church) spaltet sich - wie vorauszusehen war.
Gerade lese ich diese Biographie (pdf-Datei) des sel. Franz Jägerstätter.
Unbedingt zu empfehlen.
Was dieser Mann geleistet hat, sein unglaubliche Vorausschau, wie er schon früh wußte, was mit den Nazis auf seine Heimat zukommt, ist sehr beeindruckend.
Ein wahres Vorbild wird er aber dadurch, daß er letztlich in seiner Umgebung völlig alleine blieb mit seiner Einstellung, mit seiner Treue zum Glauben und zur Kirche. Schon bald war fast alles vom Nazismus durchsetzt in seinem Ort, dem letzten, der noch standhaft blieb (alle anderen Dörfer waren schon viel früher nazifiziert). Doch auch dann ging es schnell mit Denunziationen, Verhaftungen, Häme und Hindernissen. Franz war bspw. der einzige, der gegen den “Anschluß” Österreichs an (Nazi-)Deutschland stimmte.
Es gab auch genug “ist ja alles nicht so schlimm, bloß nicht aufmucken”-Bischöfe und Priester, denen die eigene Sicherheit wichtiger war als die Wahrheit des Glaubens. Der sel. Franz war allein - seine Frau unterstützte ihn zwar, hätte aber aus Angst um seine und die Sicherheit und Zukunft der Familie willen lieber eine andere Entscheidung gesehen.
Franz Jägerstätter suchte zwar nicht das Martyrium, suchte nicht den Tod, doch er blieb konsequent.
Als Vorbild für ein Leben gegen den gesellschaftlichen Strom, nur den Glauben als Richtschnur, für ein Leben gegen die Lauheit und Angepaßtheit und Duckmäusertum unter Klerikern und Laien - dafür steht Franz Jägerstätter.
Gelegenheiten ihm nachzueifern gibt es auch heute zuhauf.
Folgendes Gebet soll der Hl. Bonaventura nach der Kommunion gesprochen haben:
Durchbohre, o allerliebster Herr Jesus, meine innerste Seele mit der glücklichsten und gesundesten Wunde deiner Liebe und mit wahrer, ruhiger und allerheiligster apostolischer Barmherzigkeit, dass meine Seele immer nach dir schmachten mag und verschmelzen mit vollkommener Liebe und sich nach dir sehnen, verlangen mag nach dir und deinen Höfen, sich aufzulösen wünscht und mit dir zu sein. Gewähre, dass meine Seele nach dir hungern mag, dem Brot der Engel, der Erfrischung heiliger Seelen, unser tägliches und übernatürliches Brot, mit aller Süßigkeit und allem Aroma und dem köstlichsten Geschmack. Mag mein Herz immer danach hungern und sich von dir speisen, den die Engel anschauen wollen, und mag meine innerste Seele voll sein von der Süßigkeit deines Geschmacks; mag sie immer nach dir dürsten, der Quelle des Lebens, der Quelle der Weisheit und des Wissens, der Quelle des ewigen Lebens, dem Strom der Freude, der Fülle des Hauses Gottes; mag sie dich immer erfassen, dich suchen, dich finden, zu dir laufen, dich erreichen, über dich nachdenken, über dich sprechen, alles zu tun zum Lob und Preis deines Namens, mit Bescheidenheit und Diskretion, mit Liebe und Vergnügen, mit Leichtigkeit und Zuneigung, mit Ausdauer bis ans Ziel, und sei du allein stets meine Hoffnung, mein volles Vertrauen, mein Reichtum, mein Vergnügen, meine Freude, meine Rast und Ruhe, mein Frieden, meine Süßigkeit, meine Nahrung, meine Erfrischung, meine Zuflucht, meine Hilfe, meine Weisheit, mein Anteil, mein Besitz, mein Schatz; dem mein Geist und mein Herz stets fest und unverrückbar verbunden bleiben mag. Amen.
Hier berichtet GLORIA TV von dem Umgang von Demonstranten mit Journalisten, die eine Kundgebung gegen Frauengewalt filmten. Das ganze fand wohl vorgestern statt:
Die Zentrale des Weltlichen Franziskanerordens (sog. Dritter Orden, ist aber ein richtiger Orden) hat ihre wichtigste Versammlung abgehalten, das sog. Generalkapitel (alle paar Jahre mal).
Hier mehr Infos dazu (Englisch).
Nachdem im Nachbarbistum, aber zur gleichen Kirchenprovinz gehörend, das einzige Trappistenkloster Deutschlands beschlossen hat, ab dem Herbst 2009 wieder voll auf die alte Liturgie und alte Form des Ordenslebens setzen zu wollen, ist meines Erachtens zumindest mal erwähnenswert, daß auch Köln eine eigenen Form der Liturgie kannte. Gefeiert wird sie meines Erachtens aber nicht. Doch für Lateinfans:
hier ist sie (als pdf) - und in der Linkliste bei der Kirche von Köln.
der Dogmatiker, der gestern vor dem “Bibel teilen” erzählte, daß kürzlich während der Prüfungszeit im gesamten Institut für Dogmatik keine Bibel aufzutreiben war …
Als regelmäßiger Hörer des Podcastes “Journey Home” des amerikanischen katholischen Senders EWTN fällt mir immer wieder eines auf: sowas widerspricht der postmodernen Welt zutiefst.
Die Sendung “Journey Home” stellt Konvertiten zum katholischen Glauben vor, zumeist vorher Protestanten, aber auch Juden (ich glaube nur ein ehemals Orthodoxer bislang).
Bei den meisten, nein, allen, geht es bei der religiösen Suche um etwas, was eben in postmodernen Gesellschaften für erledigt gehalten wird: um die Frage nach der Wahrheit. Nicht nach einer Wahrheit von vielen Wahrheiten, nicht nach persönlichen Wahrheiten, die jeder so für sich hat, nein, um die eine Wahrheit, die für alle Zeit wahr bleibt.
So was gibt es nicht, sagt die Postmoderne, und diese Aussage ist eindeutig gesellschaftlich im Westen (noch?) auf der Überholspur (obwohl, ist diese Aussage überhaupt ewig wahr?).
Wer nach der Wahrheit sucht, sucht natürlich auch irgendwann danach, wer denn entscheiden könne, wo sich Wahrheit finden läßt. Wenn das wieder jeder für sich macht, sind wir wieder bei der Relativierung der Wahrheit - und da finden eben die Gäste von Journey Home die Katholische Kirche. Ziemlich logisch.
Doch gerade dieser Ansatz, die Suche nach der Wahrheit, schon von der postmodernen Philosophie aufgegeben, hat es sehr schwer heutzutage. Denn ein Infragestellen der Relativität aller Aussagen ist politisch höchst inkorrekt.
Wer sich diesen Artikel und die Grafiken dazu bei SPIEGEL online ansieht und denkt, es gäbe dort eine gewisen Parallele zu
- Verbreitung des katholischen Glaubens in Deutschland
- konservativen Moralvorstellungen (wie bspw. der Einstellung zu Abtreibung, Familienbild, Parteipräferenz etc.)
- liberalem Bürgertum (Berlin!)
- usw.
der sieht natürlich eine Parallele, wo es keine geben darf …
Josef Bordat schreibt in seinem immer wieder lesenswerten Blog einen interessanten Beitrag mit einer Reflexion über die Befreiungstheologie; ich selbst hatte dazu schon mehrfach was geschrieben (einfach in die Suchleiste rechts eingeben, da wird dann was ausgespuckt).
Der bei Jobo72 erwähnte Vortrag behandelt ja auch die Frage, ob die Option für die Armen (bis heute nicht verwirklicht, da dies eigentlich bedeutet, nicht bloß für die Armen dazusein, sondern eine Kirche der Armen zu sein) letztendlich auch zu strukturellen Änderungen der Kirche führen müssen. Ebenso wie J. Bordat verneine ich dies - und empfehle den Ansatz von Franziskus. Franz hat nie Änderungen von anderen gefordert, nur von sich selbst und denen, die sich auf ihn beriefen. Er träumte sicher von einer anderen Kirche, aber als Teil der Kirche hat er eben seinen Teil getan.
Vielleicht war ihm das Gericht des Herrn noch lebendiger präsent. Ich denke nicht, daß Er mich fragen wird, was andere so gemacht haben, sondern wie ich gelebt habe - und der Verweis auf andere wäre da eine laue Ausrede.
Letzten Sonntag hörten wir (ich nicht, da ich das ganze Wochenende Fortbildung und Notdienst hatte) das Evangelium von den Talenten. Vielleicht haben auch andere bemerkt, daß der Hausherr am Tag der Rückkehr die Diener nacheinander reinholt, daß auch nirgendwo erwähnt wird, der eine wisse über die Zahl der Talente des anderen Bescheid. Auch wenn drei Diener vorkommen, ist es doch eine Zweierbeziehung, die hier beschrieben wird, eben bloß dreimal durchexerziert.
Angewandt auf die Kirche bedeutet das, daß die eigene Beziehung zu Jesus entscheidend ist, und zwar nur diese. Nicht die der anderen. Wir kennen nur unsere Talente (wenn wir Glück haben), wissen nicht, wieviel irgendjemand sonst hat. Das ist auch nicht der Auftrag.
Beginnen wir bei uns und bleiben wir dort, dann wird sich die Kirche ändern.
Das ist ungefähr der Anteil an Schwangerschaften, der in einem so orthodox geprägten Land wie Rumänien in einer Abtreibung endet. Bis 2003 waren es sogar noch weitaus mehr Abtreibungen als Geburten.
Dieser Umstand ist für mich mehr als nur interessant, da in ihrer äußeren Praxis und Frömmigkeit insbesondere die Rumänen als gesamtes Volk einen sehr religiösen Eindruck machen, auchwährend des kommunistischen Zeit den Glauben nicht verloren. Oder etwa doch?
Die Kirche - immer noch die angesehenste Institution des Landes - steht dem anscheinend machtlos gegenüber. Aber hier kristallisiert sich auch eine ganz andere Sichtweise des Staates heraus, wie mir iubita mea sagte (die ihr Leben dem früheren Abtreibungsverbot verdankt, was damals auch drohende Behinderung einschloß, Stichwort Toxoplasmose): die Kirche mischt sich lautstark überhaupt nicht ein. Es scheint ihr nicht um Gesetzgebung zu gehen, sie scheint nicht an dem Prozeß derselben teilhaben zu wollen. Das Seelenheil des einzelnen, hier der Mutter, steht im Vordergrund. Daß sie sich selber vom Heil ausschließt, wenn sie ein Ungeborenes tötet, dürfte insbesondere in einem mehrheitlich orthodoxen Land wie Rumänien mehr als bekannt sein. Da es aber zudem orthodox generell nicht üblich ist, “ungebeichtet” zur Kommunion zu gehen und nur ein kleiner Bruchteil der erwachsenen Gläubigen zur Kommunion gehen bei der Hl. Messe, fällt das auch gar nicht weiter auf. Man schließt sich aus der Kirche aus, darf nicht mehr zu den Sakramenten, aber das geschieht eh eher selten. Somit ist die kirchliche Praxis nicht nennenswert eingeschränkt.
Was das für unsere Kirche heißt, weiß ich noch nicht. Nur mit den Anstrengungen auf politischer Ebene kommen wir jedenfalls nicht weiter.
Dies Domini. Weihetag der Lateranbasilika.
Während sich hier und da die Führer der einzelnen apostolischen Kirchen über das Gemeinsame der Zukunft Gedanken machen und sich näherkommen, ist der gelebte Alltag doch viel spannender.
So sehen bspw. armenische und griechische Christen in der Grabeskirche die Ökumene heute, am 09.11.2008:
Je mehr man sich in die Gefilde von zeitgenössischer Theologie und von kirchlicher Verkündigung begibt, zumindest bei dem, was das Netz so hergibt, hört man immer wieder ein Wort:
Krise
Das nervt langsam. Wie wäre es mal mit Glaube, Hoffnung und Liebe? Und vor allem mal ein Sichselbernichtsowichtignehmen?
Auf einem sinkenden Schiff heuert nämlich keiner mehr an.
Echt, das wahlweise
a) Selbstmitleid
b) Beschreiben der “Krise” aus gesamtgesellschaftlichen Gründen heraus
c) Aufzeigen von theoretisch wunderbar formulierten Lösungen aus der “Krise” heraus
d) Beklagen der bösen Kirchenzentrale
etc.
nervt wirklich sehr.
Schon vor über vier Jahren schrieb ich hier:
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich in einem recht unkirchlichen Milieu aufgewachsen bin und nachwievor lebe oder dass ich erst mit 21 zum Glauben kam, aber ich sehe das einfach nicht so. Seit wann hat Krise etwas mit Zahlen zu tun? Gut, es gibt weniger Gläubige, Priester und natürlich auch Kohle.
Aber ist das eine Krise der Kirche oder nicht eher eine des Restes (der Nicht-Kirche sozusagen)? Wenn die Menschen hierzulande glauben, ohne Evangelium auch oder gar besser leben zu können - bitte schön. Es wird sicherlich kälter werden, aber wenn’s so gewollt ist. Ja, wird man jetzt einwenden, viele verlassen ja die Kirche wegen ihrer doch so unjesuanischen Lehre. Dummes Zeug, denn dann könnten diese ja in andere Gemeinschaften eintreten, die eher diesem “Bild” entsprechen, derer gibt es viele. Wenn ich mir mal die mir bekannten vor Augen halte, die aus der Kirche ausgetreten sind, und davon kenne ich einige, so wirklich nur einer, weil er mit der Kirche und besonders mit ihrer Geschichte große Probleme hat. Dem Rest war es schlichtweg egal, sie glaubten einfach nicht an Jesus als Sohn Gottes. Habe gerade erst vorgestern in einer Kneipe gehört, wie man denn “so einen Scheiß” glauben könnte. So sieht’s eben aus.Ich sehe die Krise der Kirche höchstens darin, dass das Wissen um den Glauben und der dann natürlich auch selbst bei den Christen selbst extrem schwächelt. Aber Zahlen als Maßstab für Krisen? Seltsames Verständnis vom Evangelium, finde ich.
Und zwei Jahre danach (also ein wiederkehrendes Thema bei mir …):
Schon seit einiger Zeit wundere ich mich. Ich vermute es liegt an meiner vielleicht sehr limitierten Wahrnehmung, aber ich schätze die Lage der Kirche des Herrn in diesem Deutschland bei weitem nicht so negativ ein, wie es allerorten verkündet wird.
Natürlich, die Zahl der Austritte übertrifft die der Eintritte weiterhin bei weitem, und, ganz ehrlich, jeder einzelne Mensch fehlt der Kirche und ist unersetzbar. Dadurch sinkt auch die Finanzkraft, aber das läßt mich ja seit jeher recht kalt. Priester, auch sie Teil des schrumpfenden Kirchenvolkes, werden weniger. Alles richtig und nicht gut (außer das mit dem Geld…).Und dennoch.
Ich erlebe immer wieder Menschen, die das Glaubensbekenntnis aus vollem Herzen und komplett mitbekennen, die die Kirche so lieben wie sie ist, die nicht streng-, sondern fröhlich-katholisch sind. Die in ihremLeben so gut wie möglich versuchen, das umzusetzen, was sie vom Evangelium verstanden haben, und möge es auch noch so wenig sein. Die wissen, daß es letztlich nicht um eine christliche Leistungsschau geht, daß Seine Liebe, Seine Vergebung immer größer sind als die allerschlimmsten Taten und Fehler.
Die Zahl mag gering sein, na und?
Die Botschaft der Hinwendung Gottes zu uns, die Botschaft der Hoffnung, des Sinnes wider alle Absurdität, das alles strahlt weit und kraftvoll. “Unser Programm”, nein, Sein Programm, ist nicht zu verbessern. Und es wird immer wieder Menschen geben, die diese Botschaft erleben, sehen und glauben. Auch wenn die “gesamtgesellschaftliche Gestaltungsmöglichkeit” der Kirche abnehmen wird, dies als Versuch wäre ja erst der zweite Schritt nach der Glaubensannahme, bin ich optimistisch.
Ich verstehe ehrlich gesagt gar nicht, wie man als Christ pessimistisch sein kann.
Wie kann jemand, der die Liebe Jesu kennt, der (leider nicht immer) dieses “Ist das geil!”-Gefühl absoluter Liebe verspürt, der tief davon überzeugt ist, daß Gott ist, daß Er der Dreifaltige ist, nun … wie kann der nicht optimistisch sein?
Mir war ja schon immer schleierhaft, wie man das Regime in Cuba auch nur annähernd gut finden konnte, insbesondere die jugendliche Heldenverehrung des Mörders (und Arztes, welch ein Widerspruch!) Ernesto “Che” Guevara habe ich nie verstanden. Natürlich gibt es dort - wie überall - auch Gutes, so eine fast vollständige Alphabetisierung und ein für dortige Verhältnisse extrem gutes Gesundheitssystem.
Doch mit den Menschenrechten sieht es übel aus. Dr. Oscar Elías Biscet ist ein Opfer dieser repressiven Politik, mehr über ihn findet man hier, hier und die offizielle Seite hier.
Auch kleine Schritte können etwas bewegen, neben den Mitteilungen an Freunde und Bekannte, daß Cuba eben auch so ist (u.a. könnte man dann ja seinen Urlaub woanders verbringen, wenn’s schon Karibik sein muß), kann man auch den einen oder anderen Brief schreiben.
Ich habe das mal auf Spanisch getan und stelle ihn hier als .doc-Dokument zur Verfügung.
(Die berechtigte Kritik an der derzeitigen Menschenrechtspolitik der USA, ist auch im Brief angerissen, macht ihn demnach nur für die jetzige Regierung gebrauchsfertig sozusagen)
Das Bistum Aachen ist leider nicht nur das, welches die wenigsten Diözesanpriester gemessen an der Anzahl an Katholiken hat, es ist nicht nur das Bistum, welches bei der Lehman-Brothers-Bank wohl mehrere Millionen Euro (Kirchensteuer?-)Gelder verzockt hat, sondern es ist auch das Bistum, bei dem buddhistische Mönche in einem Gebäude, welches der Anbetung des Dreifaltigen Gott geweiht ist (meines Wissens nach nur Ihm), buddhistische magische Tanzrituale aufführen dürfen.
Ja, nicht Pfarrhaus, Gemeindesaal, Stadtbibliothek oder Stadthalle oder sonst wo (was alles okay wäre), sondern in einer Katholischen Kirche.
Heute abend finden in der Krefelder Stadtkirche St. Dionysius, der wichtigsten Kirche am Ort sozusagen, diese Rituale statt.
Wer mehr darüber wissen will, findet hier ein Video und die anderen Aufführungsorte.
Es sei bemerkt, daß ausschließlich in Krefeld ein Gottgeweihter Ort als Aufführungsort gewählt wurde, in Aachen selbst war das nicht der Fall, auch sonst in ganz Deutschland ist das nicht der Fall.
Mit Lob oder Tadel kann man sich diesbezüglich an folgende Stelle wenden:
“Arbeitskreis östliche Religionen der Fachstelle für Exerzitienarbeit und der Beratung Religions- u. Weltanschauungsfragen
im Bistum Aachen”
Die Seite der Fachstelle findet sich hier:
Was John Allen hier über die Katholiken in den USA schreibt, gilt in ähnlicher Weise auch hierzulande:
John Carr, a veteran policy expert for the U.S. bishops, has said that Catholics who take the church’s social teaching seriously wind up “politically homeless” in America. Just like the real homeless out on American streets, the politically homeless are often forgotten, but that doesn’t mean they don’t exist.
In der heutigen Ausgabe der FAZ schreibt der Vizepräsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Prof. Korn, eine langen Beitrag unter dem Titel “Zu schwach, um Fremdes zu ertragen?“.
Ich halte diese Titelwahl für sehr klug gewählt, denn sie trifft den Nagel auf dem Kopf. Die westlichen gesellschaften sind zu schwach in ihrer eigene Identität, um kulturell und religiös Fremdes zu ertragen, gar um es wohlwollend zu akzeptieren (auf der anderen Seite des Atlantik sieht es da, wie Prof. Korn schreibt, in der Tat ganz anders aus). Insbesondere die neueren Moscheebauten stellen die radikale Säkularität in Frage. Kirchenbauten sind harnlos geworden, ebenso wie die zeitgenössische Verkündigung des Evangeliums, welches eigentlich den ganazen Menschen einfordert, und werden eher weniger als mehr. Natürlich ist die Lage der Religionsfreiheit in islamisch geprägten Ländern eine Katastrophe und mitnichten zu akzeptieren oder zu ertragen, aber - so sagen es immer wieder Christen, die dort leben - die Lage bspw. in der Türkei ist seit der Regierung durch eine AKP besser geworden als unter den radikalen Laizisten.
Wenn die säkulare Weltsicht die Oberhoheit benasprucht, geht sie gegen jede Art von Religion vor. So wie sie in der Türkei die Mehrheitsreligion in einem Amt für Religiöse Angelegenheiten gezähmt hat, hat sie es hier mit den Kirche als Körperschaft des Öffentlichen Rechtes getan, die der Oberaufsicht des Staates unterliegen. Wo sie es dort (mit den Christen) nicht kann, werden hier die anderen (Muslime) mehr als nur kritisch beäugt.
Christen glauben an den Gott, der Vergebung fordert, Liebe für alle Nächsten, Feind wie Freund. Wie man aus dem Glauben heraus daher auch nur einen Moscheebau für falsch erklären kann, wenn man denn abstruserweise Muslime zu Feinden erklärt, ist mir schleierhaft. Das abschließende Urteil, so hat es mal ein Wanderprediger aus Nazareth gelehrt und ein Pharisäer aus Tarsus weitergegeben, steht uns nicht zu.
Übrigens, auch manch ein christlicher Kirchenneubau wird von Muslimen nicht gerne gesehen in Europa: also nichts Neues unter der Sonne. Dennoch gelten für uns die Ansprüche des Herrn, nicht ein “wie du mir, so ich dir”.
Die Ablehnung einer Moschee erscheint mir viel zu oft als eine Ablehnung der Menschen, die dort beten wollen. Aber sie dürfen für sich beanspruchen: wir sind gekommen um zu bleiben.
In der Wissenschaft gilt, wem das nicht bekannt sein sollte, das Prinzip des “peer review”, zu deutsch so viel wie “Kontrolle durch die Gruppe”. Und zwar durch eine Gruppe von Menschen, die in dem jeweiligen Fachgebiet ebenso fit sind wie der, der etwas Neues veröffentlichen will. Erst nach der Kontrolle wird entschieden, ob etwas in einem angesehenen Journal überhaupt veröffentlicht wird, erst nach der Kontrolle wird ein neue Meinung evtl. Schulmeinung.
Doch nicht zuletzt das Kommittee für die Verleihung des Nobelpreises zeigt, daß, wenn es um die Wahrheitsfrage geht, dieses Modell des “peer review” seine Grenzen hat - ziemlich genau nämlich die geistigen Grenzen der Fachgruppe, etwas Ungewöhnliches als richtig zuzugestehen.
Dieses Jahr gewann den Nobelpreis für Medizin u.a. der deutsche Forscher Harald zur Hausen. Er behauptete über Jahre etwas, was ihn über fast genauso viele Jahre hinweg zu einem Außenseiter machte - daß nämlich Viren verantwortlich für Krebserkrankungen sein können. Mittlerweile so akzeptiert, als sei es schon immer klar gewesen.
Bei einem anderen Nobelpreis für Medizin war das Kommittee noch mutiger, denn als Stanley Prusiner ausgezeichnet wurde, er hatte die Prionen entdeckt, war dessen Konzept noch nicht allgemein akzeptiert (jetzt natürlich schon). Auch er ein Außenseiter, er hatte gegen das “Dogma” verstoßen, daß ein Erreger immer Träger von Erbgut sein müsse.
In der Naturwissenschaft ist aber insgesamt das Außenseitertum einfacher, da sich die anfängliche Einzelmeinung durch ständiges Überprüfen bestätigen läßt.
In der Geisteswissenschaft - und somit u.a. auch in der Theologie - ist das bedeutend schwieriger, wenn nicht neue Quellen auftauchen, die die eigene These untermauern. Das Konzept des “peer review” ist wichtig, so wird viel Schrott vom Nimbus des Wissenschaftlichen ferngehalten, aber allein der Umstand, daß eine Sicht “von der Mehrheit der ernstzunehmenden [hier die Fachrichtung einsetzen] geteilt wird”, macht eben wie gezeigt eine Behauptung noch lange nicht richtig oder gar, was bedeutend höher liegt, wahr.
Das ganze fiel mir ein, als ich vor einigen Tagen diesen Artikel in der FAZ las:
Besonders der Schluß ist zu beachten:
Wo ich gerade lese, daß hierzulande der Katholische Medienpreis verliehen wurde (der ZEIT-Artikel war wirklich gut):
Mehr als nur preiswürdig (und zeigt, wie sich Laienfranziskaner einsetzen können, denn Gerry Straub ist so einer). Und es erinnert auch sehr an grassrootsfilms.com; dieses Projekt wird auch von Menschen getragen, die sich an Franziskus orientieren (hier der Trailer des neuesten Projektes):
Daß Geld vernichtet wurde, und zwar in Milliardenhöhe, wurde zuletzt sehr oft berichtet. Das stimmt ja eigentlich gar nicht, da nur Zahlen verschwanden, aber nicht das Geld als faßbarer Schein. Den diese Zahlen beruhten auf Geldsummen, die eh nicht existent waren. Nur, die Finanzwelt lebt vom Verteilen von Geldern, die nicht existieren; es geht auch nicht anders.
Beispiel: A legt 1000 Euro aufs Konto. Die Bank gibt dann einen Kredit von 1000 Euro an B (denn die Zinsen für As Konto müssen ja bezahlt werden). A denkt, 1000 Euro seien “auf seinem Konto”, B hat aber 1000 Euro in der Hand - schwupps, die wundersame Geldvermehrung, aus 1000 mach 2000 im Wirtschaftskreislauf.
Wenn daher plötzlich alles Sparer ihre Konten plündern, hätten die Banken, die aufs Privatkundengeschäft setzten, jetzt ein großes Liquiditätsproblem - zumal es gerade diese Banken sind, die gar nicht so sehr von der jetzigen Krise betroffen sind.
Aber da ist wahrscheinlich eh alles klar …
Wenn, wie beim Hinflug zum gerade beendeten einwöchigen Spanienurlaub geschehen, der Sitznachbar berichtet, wie er von OPEL in Bochum in Kurzarbeit geschickt wird, weil die Aufträge fehlen - seit heute steht ja fest, daß es nicht nur Kurzarbeit sein wird - wenn klar ist, daß er und seine Frau sich Sorgen machen, wie es weiter geht, wie sie ihre vierköpfige Familie durchbekommen, dann bekommt diese abstrakte Finanzkrise ein Gesicht. Ich halte es für wichtig, sich mit diesen Sachen zu beschäftigen, denn Unwissende sind immer leichter zu führen und Blinde erkennen keine falschen Wege.
Doch auch hier gilt das Zitat des vorherigen Beitrages, daß nicht “die Banken”, sondern die Eigentümer der Banken Schuld tragen, daß oftmals es auch der einzelne”Normalo” ist. Wenn er etwas Erspartes in einen “sicheren Aktienfond” investiert und sich nur um den erwarteten Zins (=Gewinn) schert, aber nicht darum, was wo und wie investiert wird, dann darf er sich nicht wundern.
Aus einem der m. M. nach besten franziskanischen Blogs möchte ich hier zwei Reflexionen über Politik aus Sicht des Evangeliums zitieren (in der Originalsprache):
For the cause of change that most people seek is not in the leadership; at least not in a democratic nation such as ours. No, the true cause of change is in the electorate; for there lays the problem and the solution.
This is why the gospel never speaks of a political solution to the woes that we endure. My political theory is thus: The political process merely reveals the state of conversion of a nation. A virtuous nation will call forth a virtuous leader. When we fight and win the conversion battle (beginning with ourselves), then we won’t need the political savior…we won’t cry out for Barabbas to lead our cause. As important as the political battle is; it pales in comparison to the battle for conversion of the nation. The priority must be correct.
scheint es noch für die Türkei zu sein, bis sie in der EU ankommen kann - auch wenn ich zu denen gehöre, die dieses Ankommen befürworten. Aber es bleibt viel zu tun für die Menschen dort bis dahin (und auch danach).
Auf den ersten Blick scheint es ein wenig l’art pour l’art zu sein, was auf der katholischen Fachtagung in Split diskutiert wurde, das Verständnis von Konzilien. Aber wer sich auch nur ein wenig mit der Orthodoxie auskennt, erkennt sofort die Brisanz dieses Themas. Abwarten, wie es weitergeht.