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So, die Internet-Welt hat mich wieder. Und ich sie. :-)
So, die Internet-Welt hat mich wieder. Und ich sie. :-)
Es passiert immer wieder, diesmal in einem Internetdiskussionsforum, daß der Begriff des Sünderseins sehr negativ besetzt ist. Ich habe ja bereits früher einmal angemerkt, daß ich das nicht verstehe und denke, daß damit der Kern des Christentums aufgegeben wird.
Die Kirche lehrt, daß gewisse Denk- und Verhaltensweisen der gottgewollten Natur des Menschen widersprechen und nennt dies Sünde. Somit ist dies zumeist eine Frage der Anthropologie, des “was ist der Mensch”. Daneben gibt es meines Erachtens (also kein Anspruch auf kirchliche Rede jetzt!) noch sündige Denk- und Verhaltensweisen, die gegen das eigentliche Wesen einer bestimmten Person ist, obwohl es zu einer anderen passen würde. Beispielsweise wird ein Mensch Erzieher, obwohl es seinem Wesen viel eher entspräche, Schriftsteller zu sein, er diesen Wunsch auch im Inneren hegt, aber aus welchen Gründen auch immer sich nicht traut. Andere wollen Erzieher sein, trauen sich aber ebenfalls nicht und machen was anderes.
Beides ist, so denke ich, Sünde. Das erste, was von der Kirche auch so genannt werden kann ob seiner allgemeinen Aussage, weil ein bestimmter Mensch Mensch ist, das zweite, was natürlich nicht von der Kirche genauer bestimmt werden kann wegen der individuellen Unterschiede, weil ein bestimmter Mensch er selbst ist.
Und durch Christus Jesus haben wir die Erlösung von all dieser Sündhaftigkeit. Wir schaden uns letztendlich immer selbst, wenn wir sündigen.
Interessanterweise gäbe es heute vermutlich mehr Konsens in der Gesellschaft bzgl. des zweiten Aspektes der Sünde, bzgl. der Sünde aufgrund der eigenen Personalität. Sich-selbst-finden ist das Zauberwort.
Doch die Welt scheint vergessen zu haben, was der Mensch ist, will es selber bestimmen und definieren, da passen anthropologische Grundaussagen nicht ins Konzept, sie gelten als falsch, weil sie den Stempel des “veraltet” bekommen. Es wird suggeriert, der Mensch hätte sich allein aufgrund der Erkenntnisse von naturwiss. und soziolog.-psycholog. Zusammenhängen verändert. Beispiele dafür finde ich aber keine.
Da ich am Wochenende von dieser Kleinstadt in jene Großstadt zurückziehen werde, die für mich aber irgendwie auch wie ein Dorf ist und in der ich schon mehrfach Gott suchte, bin ich ab Freitag oder Samstag für wenige Tage ohne Netzzugang.
Ihr Christen habt in eurer Obhut ein Dokument mit genug Dynamit in sich, die gesamte Zivilisation in Stücke zu blasen, die Welt auf den Kopf zu stellen; dieser kriegszerrissenen Welt Frieden zu bringen. Aber ihr geht damit so um, als ob es bloß ein Stück guter Literatur ist, sonst weiter nichts.
Mohandas Karamchand Gandhi, genannt “Mahatma”
Die meisten Menschen haben Schwierigkeiten mit den Bibelstellen, die sie nicht verstehen. Ich für meinen Teil muß zugeben, dass mich gerade diejenigen Bibelstellen beunruhigen, die ich verstehe.
Mark Twain (Samuel Langhorne Clemens, 1835-1910)
Daß manche sich Schriftsteller nennende Menschen ihr Recht auf ihren Nationalsport, dem “Einhauen auf Pfaffen”, evtl. mal beschnitten sehen könnten, veranlaßt sie zu diesem Artikel (hier ein Auszug, die dt. Übersetzung beim Perlentaucher):
Il ne s’agit pas seulement d’être libre de se tromper. La vérité, c’est que nous sommes libres de blasphémer. Il y a quelque chose d’assez déconcertant, en France, en 2006, dans le fait de devoir rappeler qu’on a droit au blasphème. Que bouffer du curé fut longtemps un sport national, comme vendre L’Huma avec Pif Gadget le dimanche dans les cités. Que bien sûr les croyants, retour de messe, s’en offusquaient. Ce qui ne les empêchait pas de s’encanailler avec l’intégrale de Brassens dans leurs salons.
Die aufschreiende Linke hat noch nicht begriffen, daß die westl. Regierungen doch nicht wegen irgendwelcher Karikaturen beschwichtigen wollen. Die sind denen egal. Es geht ums Kapital, sonst nichts, der große islam. Markt soll nicht verloren gehen.
Das Bundesverfassungsgericht hat soeben entschieden, daß es nicht verfassungsgemäß ist, evtl. entführte oder anders gefährliche Flugzeuge “vorsichtshalber” zur Vermeidung größerer Katastrophen abzuschießen.
Zitate des Gerichtspräsidenten Hans-Jürgen Papier:
Der Schutz der Menschenwürde ist strikt und einer Einschränkung nicht zugänglich.
Indem über ihr Leben von Staats wegen einseitig verfügt wird, wird den als Opfern selbst schutzbedürftigen Flugzeuginsassen der Wert abgesprochen, der dem Menschen um seiner selbst willen zukommt; sie werden verdinglicht und zugleich entrechtlicht.
(Quelle)
Oder auch:
Es sei “schlechterdings unvorstellbar”, auf der Grundlage einer gesetzlichen Ermächtigung unschuldige Menschen in derart hilfloser Lage vorsätzlich zu töten.
(Quelle)
Was würden wohl die 130.000 getöteten ungeborenen Kinder dazu sagen, die lt. dem gleichen BVerfG vollwertige Menschen sind, bei denen aber dieses Recht auf Leben eben nicht strikt und uneingeschränkt gelten soll? Diese werden ja faktisch “verdinglicht und entrechtlicht”.
Bietet diese Begründung vielleicht Möglichkeiten einer Revision des §218 vor dem BVerfG?
(Natürlich begrüße ich das heutige Urteil des BVerfG!)
Die Grünen scheinen etwas verstanden zu haben. Ihr Hausblatt leider noch nicht. Daher ist diesem Kommentar der Tagespost rundweg zuzustimmen (Auszug):
Die “taz” hat nichts begriffen. Wer für die Proteste der Muslime nur empörtes Unverständnis aufbringt, weigert sich, genauer hinzusehen, worum es bei diesem Konflikt geht. Schon eigenartig, dass sich da ausgerechnet ein Multikulti-Blatt Blindheit verordnet. Doch die “taz”-Karikaturen zeigen noch etwas anderes: Wer religiös unmusikalisch ist, verliert die Kompetenz zur Gesellschaftsanalyse. Auch als Interpret des weltpolitischen Geschehens taugt er nicht mehr. Wer nichts versteht, kann nichts erklären. So manchem Altlinken dämmert längst, dass seine Erklärungsreservoirs ausgetrocknet sind. Da bleibt dann nur noch blinder Hohn und dummer Spott.
Ich denke es ist mal wieder Zeit. Mal wieder Zeit darauf hinzuweisen, irgendwie ist es mir in den letzten Tagen nach wieder bewußter geworden:
Ohne die Erlösung durch Jesus Christus wäre das Leben als solches absolut absurd. Und zwar alles daran.
Dies Domini.
Gerade an einem Tag wie heute, an dem sich die Kirche an die Erlösungstat durch unseren Herrn erinnert, an dem sie aber nur zum Herrn tritt, wenn sie vorher um Vergebung gebeten hat, muß so ein Artikel bekannter gemacht werden.
Die Vergebungsbitte vor dem Herrn kann wertlos werden, wenn sie nicht, falls möglich, mit einer Vergebungsbitte bei Betroffenen einhergeht. Keine Abwehrhaltung einnehmen, um alles mögliche vor der Kirche zu schützen. Nein, Mann und Maus nennen, sich hinknien und sagen “ich habe gesündigt” - und zwar vor denen, an denen man schuldig geworden ist. Bevor es zu spät ist.
Ich freue mich wirklich, daß die türkische Regierung im derzeitigen Konflikt der Kulturen (Islam-Säkulasrismus) versucht zu vermitteln. Ich glaube zwar nicht, daß da keine Berechnungen hinter stecken, aber Hauptsache eine islamische ‘Stimme erhebt sich. Dummerweise wird die Türkei in der islam. Welt u.a. aufgrund der langjährigen - auch militärischen - Partnerschaft mit Israel kaum für voll genommen.
[Nachtrag: die türk. Regierung könnte ihre Mittlerrolle neben Worten auch mit Taten belegen, indem sie das orthodox. Priesterseminar auf Chalki/Halki wiedereröffnet und dem orthodoxen Patriarchat zurückerstattet. Gefordert wurde dies bereits häufig und dieser längst fällige und versprochene Akt hinge auch, wie die EU-Kommission mal bestätigt hat, mit den Beitrittsbestrebungen der Türkei zusammen.]
Was die türkische Soziologin Elif Shafak hier in der WELT schreibt, ist trotz des Mordes und der Attacken in der Türkei sehr zu begrüßen. Insbesondere zeigt sie, daß sich die beiden Kontrahenten bezüglich der Gefühle voneinader nicht wirklich unterscheiden:
Die zwei Parteien des Karikaturenstreits scheinen verschiedene Sprachen zu sprechen, aber im Grunde sprechen sie dieselbe Sprache: Es ist die Haßrede. Eine Karikatur, die den Propheten Mohammed mit einem bombenförmigen Turban zeigt, ist Haßrede. Ein moslemischer Demonstrant, der ein Schild trägt mit der Aufschrift “Köpft jene, die den Islam beleidigen”, verbreitet Haßrede. In einer Welt, die sich immer stärker polarisiert, muß Haßrede kritisiert und unter Kontrolle gehalten werden.
Hier findet sich ein interessanter Artikel (auf Englisch) über den jugendlichen Schützen gegen Fr. Andrea Santoro. Schlimm ist insbesondere, daß die Jugend für den islamistischen Wahn enpfänglich ist. Daß diese Tat nur ein Vorgeschmack gewesen sein könnte, zeigt dieser Fall (ebenfalls auf Englisch berichtet).
Eins meiner Hauptprobleme mit dem ganzen gar nicht witzigen Hickhack über die Cartoons, die ich übrigens zumeist auch nicht lustig finde, ist ja, daß ich persönlich über meine Religion sehr gut lachen kann.
Da ich mir bewußt bin, daß es anderen schwer fällt, hier eine Warnung: der nun folgende Link beinhaltet jede Menge Witze über Christentum, Kirche und ihr Bodenpersonal. Ist also nicht für jeden geeignet, da mag auch der Schutzheilige St. Simeon der Narr nicht viel dran ändern:
Den laut Leser besten Witz (die anderen sind aber auch sehr komisch, aber eben auch manchmal für manche Gläubige, mich nicht, grenzwertig) muß ich natürlich noch bringen:
Eines Tages ging ich über eine Brücke und sah einen Mann auf dem Geländer stehen, der gerade springen wollte. Ich rannte rüber und schrie: “Stop. Tu’s nicht!”
“Warum sollte ich nicht?” fragte er.
“Das Leben ist so wertvoll!”
“Für was?”
“Bist Du gläubig?”
Er sagte: “Ja.”
Ich sagte: “Ich auch. Bist du Christ oder Buddhist?”
“Christ.”
“Ich auch. Bist du Katholik oder Protestant?”
“Protestant.”
“Ich auch. Anglikaner oder Baptist?”
“Baptist.”
“Wow. Ich auch. Bist Du in der ‘Baptist Church of God’ oder in der ‘Baptist Church of the Lord’?”
“Baptist Church of God.”
“Ich auch. In der ursprünglichen ‘Baptist Church of God’ oder bist Du in der reformierten ‘Baptist Church of God’?”
“Reformierte ‘Baptist Church of God’.”
“Ich auch. Die reformierte ‘Baptist Church of God’, Reformation von 1879, oder reformierte ‘Baptist Church of God’, Reformation von 1915?”
Er sagte: “Reformierte ‘Baptist Church of God’, Reformation von 1915.”
Ich sagte: “Dann stirb, dreckiger Häretiker” und stieß ihn weg.
Wer sich ernsthaft mit der Frage beschäftigen will: “was denkt eigentlich die muslimische Welt über das Christentum so?”, jetzt wichtiger denn je, der soll wirklich dieses Buch (ISBN: 1851681337) lesen, hier in extra groß. Ich hatte es schon mal beschrieben, der Titel von vor fast zwei Jahren ist immer noch richtig.
Vereinzelt hört man christliche Stimmen (bspw. in einigen verlinkten Podcasts und amerik. Blogs), daß der protest der Muslime in aller Welt, so falsch er auch in der Wahl der Mittel sei, uns Christen doch dazu anregen sollte darüber nachzudenken, wie wir selbst mit Beleidigungen umgehen. Schließlich erführen wir sie ja sehr häufig (was zweifellos stimmt).
Ich sehe das dennoch anders. Protest um des Protestes willen sollte den Christen ja nicht am Herzen liegen. Gut, manch einer mag dann unseren Glauben bzw. unsere Religion für schwach halten - aber hey, ich glaube an einen Gott, der sich wehrlos kreuzigen ließ. Insofern ist lautstarker Protest vielleicht eher etwas, auf das ein “steck dein Schwert in die Scheide” in mein Ohr kommt als daß ich da vom Herrn Zustimmung bekäme. Und letztendlich, so nehme ich einfach mal an, gebe ich und geben wir ein besseres Zeugnis, wenn wir uns da an Jesu Vorbild halten und unser Vertrauen in den Herrn leibhaftig durch Zurückhaltung demonstrieren. Ich weiß aber auch, daß es da durchaus kontroverse Meinungen zu gibt. Früher sah ich das auch anders.
Das heißt natürlich nicht, daß ich dies unterstütze und masochistischen Neigungen das Wort rede. Konsequente Konsumverweigerung, bspw. Urlaub nicht in islam. Ländern, Produkte möglichst nicht von Firmen kaufen, die das Christentum herabsetzen (davon gibt es auch im Westen genug) etc., wäre die Hausaufgabe, die jeder zu erfüllen trachten kann.
Noch etwas: es ist doch nicht so, und das ist das Scheinheilige an dieser Debatte, als gäbe es in unseren westl. Demokratien keine Selbstzensur. Ein Beispiel: es möge jemand versuchen, den hunderttausendfachen Tod ungeborener Kinder in einer Zeitung bildlich an einem Einzelbeispiel darzustellen. Viel Vernügen bei diesem Unterfangen, keine Chance. In der Schule klappt das ebensowenig. Dabei wird das Töten vom Staat bezahlt und entspricht dem Mehrheitwunsch der dt. Bevölkerung.
Wie “die Linke” (ich persönlich finde es immer da und meine natürlich nicht die Partei) bei jedem Religionsthema auch immer Christentumskritik sucht und findet, ist ja mittlerweile echt pervers und stellt die Protagonisten doch als sehr kindlich dar (wahrscheinlich ist das schon länger so, nur fällt es mir erst seit einigen Monaten ständig auf). Diese Christenphobie geht häufig gleichzeitig mit einer naiven Verklärung anderer Religionen einher. Dabei wird auch häufig eklatantes Unverständnis offenbart. Ein aktuelles Beispiel durch den ehemaligen Chefredakteur der taz findet sich hier:
Die einschlägigen Stellen sind durch das detaillierte Inhaltsverzeichnis leicht zu finden. Wer sich also zum Beispiel dafür interessiert, was im Koran über Jesus Christus steht, der liest die Seiten 154 bis 177 und findet aus der fünften Sure: “Und als Gott sprach: O Jesus, Sohn Marias, warst du es, der zu den Menschen sagte: ‘Nehmt Euch neben Gott mich und Maria zu Göttern?’ Er sagte: ‘Preis sei Dir! Es steht mir nicht zu, etwas zu sagen, wozu ich kein Recht habe. Hätte ich es gesagt, dann wüsstest Du es… Ich habe ihnen nichts anderes gesagt als das, was Du mir befohlen hast, nämlich: Dienet Gott, meinem Herrn und eurem Herrn.’”Das ist eine schöne Stelle muslimischer Kritik am Christentum aus dem Munde Christi selbst. Die Christen beten Jesus an. Das macht sie in den Augen der Muslime zu Verrätern am einzigen Gott. Die zitierte Stelle macht nun klar, dass die Christen mit ihrer Vergöttlichung Jesu nicht nur Gott, sondern auch Jesus verraten haben. Die Pointe der Geschichte ist freilich, dass an keiner Stelle der Evangelien Jesus von seinen Jüngern oder von sonst irgend jemand verlangt, als Gott angebetet zu werden. Die muslimische Kritik trifft also einen entscheidenden Nerv der christlichen Überlieferung und der Auseinandersetzungen im frühen Christentum über die Natur Christi.
Wenn ich der dt. Grammatik einigermaßen mächtig bin, glaubt der Rezensent hier zu 100% die koranische Überlieferung, denn schließlich haben (nicht hätten) wir ja Gott und Jesus verraten.
Interessant.
Doch weiter:
Glaube ist Unterwerfung. Die durch ihn entstandene Reinheit ist Ergebnis einer Vergewaltigung. Wer jetzt aufschreit, das sei so nicht gemeint, vergisst, dass es so beschrieben ist. Es ist eine Legende, Literatur also. Aber es ist Literatur von Gläubigen, von Menschen, die ihren Glauben so erleben. Es ist keine Parodie, kein Versuch einer Verächtlichmachung, sondern - auch als erfundenes - ein Glaubenszeugnis. Eines, das freilich auch theologisch argumentiert. Mohammad wurde nicht rein geboren. Die Muslime - so lautet der Subtext - belügen uns nicht über die Natur ihres Propheten wie die Christen es tun. Deren Messias kam - so behaupten sie - ohne den “Anteil des Satans” auf die Welt. Mohammad dagegen ist ganz Mensch, freilich ein Erwählter, ein - wie der Name sagt - von Gott Gesandter. Das macht ihn aber zu keinem Übermenschen.
Auch hier wieder: anstelle das Buch und deren Inhalt, den Koran, zu beurteilen, wird hier ein Hieb auf den christlichen Glauben verteilt.
Pawlow läßt grüßen.
Hört man sich im eigenen und weiteren Umfeld um, liest man einiges, so schwingt eine unausgesprochene Stimmung in vielen, nicht allen, Meinungen mit:
Gäbe es keine Muslime auf diesem Planeten, wäre die Welt weitaus friedlicher.
Ich kann - auch wenn meine Meinung niemanden wirklich interessiert - der muslimischen Welt nur raten, den Ball enorm flach zu halten. Diejenigen, die in der kulturell westl. Hemisphäre leben, wissen, der Westen kann auch anders. Der französ. Präsident Jacques Chirac hat ja kürzlich noch einmal daran erinnert, daß die hiesigen Regierungen ihre Atomwaffen nicht als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme jederzeit fit halten. Der Westen ist der islam. Welt technologisch um Lichtjahre überlegen, und es täte allen gut, diesen schlafenden Löwen nicht zu wecken. Natürlich ist das der an die Wand gemalte Teufel, doch möglich ist das durchaus.
Was mag den Pentagon veranlaßt haben, sich diesen Blog anzusehen (.arpa deutet darauf hin)?
(Ich erlaube mir eine Tradition von Erich, der seinen Blog nicht mehr aktualisiert, weiterzuführen)
Fr. Andrea Santoro, ein “Fidei Donum”-Priester der Diözese Rom, wurde durch zwei Schüsse ermordet. Er war seit rund zehn Jahren in der Türkei tätig. Seine Ermordung durch einen 16jährigen Jugendlichen steht wahrscheinlich mit der Aufregung in der musl. Welt über Karikaturen des Propheten Mohammed im Zusammenhang.
Da fragte mich einer der Ältesten: “Wer sind diese, die weiße Gewänder tragen, und woher sind sie gekommen?” Ich erwiderte ihm: “Mein Herr, das musst du wissen.” Und er sagte zu mir: “Es sind die, die aus der großen Bedrängnis kommen; sie haben ihre Gewänder gewaschen und im Blut des Lammes weiß gemacht. Deshalb stehen sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm bei Tag und Nacht in seinem Tempel; und der, der auf dem Thron sitzt, wird sein Zelt über ihnen aufschlagen. Sie werden keinen Hunger und keinen Durst mehr leiden und weder Sonnenglut noch irgendeine sengende Hitze wird auf ihnen lasten. Denn das Lamm in der Mitte vor dem Thron wird sie weiden und zu den Quellen führen, aus denen das Wasser des Lebens strömt, und Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen.” (Offb 7, 13-17).
Die derzeitigen islam. Gewaltexzesse haben hoffentlich die Nachwirkung auf abendländischer Seite, daß man sich nicht mehr religiös selber kastriert aus feiger Political Correctness. Ich bin recht zuversichtlich, daß man demnächst in den USA wieder vermehrt “Merry Christmas” anstelle des neumodischen “Happy Holidays” sagt, daß hier in Europa mehr darauf geachtet wird, was Muslime predigen, die unsere Gesellschaftsform zwar verachten, aber so weit wie möglich ausnutzen (siehe u.a. der selbsternannte Kalif von Köln). Die derzeitige Fratze der islam. Welt (so wird sie hier wahrgenommen) wird den Trend unterstützen, daß sich hier Menschen mehr mit dem christlichen Erbe befassen und ggf. indentifizieren, zumal der Säkularismus außer Gewalt keine Antworten kennt.
Ich bemühe mich ja redlich, zumal nach der Lektüre des Korans, den Islam als prinzipiell mit dem Frieden vereinbar zu betrachten (friedensstiftend war er noch nie irgendwo - es sei denn, man betrachtet Assimilation und Unterdrückung als Friedensschaffung).
Doch wenn der Islam prinzipiell für den Frieden sei, dann verstehen mit zunehmender Tendenz irgendwie alle(!) islamisch geprägten Gesellschaften mit großer Mehrheit irgend etwas falsch an ihrer eigenen Religion. Wenn der Islam das Christentum achtet, warum verwirft er dann nicht den Status des “Dhimmi“? Warum gibt es dann kein einziges islam. geprägtes Land mit Religionsfreiheit im Sinne der Ausübung und Propagierung des eigenen Glaubens und respektiertem Religionswechsel? Ach ja, und wenn im Islam die bildliche Darstellung der Propheten so streng verboten war, warum wurde dann der Film “Die Passion Christi” in den arab. Ländern so ein Erfolg, da Muslime ja Jesus als Propheten ansehen?
Als Christ bin ich Optimist, weil ich weiß, daß die Menschheitsgeschichte auf Jesus Christus hinausläuft, aber - und wann kommt Er endlich? Maranatha! - bis dahin bin ich mehr als skeptisch…
Die Reaktionen auf den Beitrag Ökumenische Frage III, die sich allerdings auch sehr um ökumenisches Verständnis bzw. das Fehlen dessen drehen, zeigen, daß es nicht nur bei der islamischen Welt, sondern auch innerchristlich noch viel Gesprächsbedarf gibt. Wichtig erscheinen mir da die komplett anderen Zugangsweisen, die jemanden zu einer Entscheidung für oder gegen eine Kirche führen (für mich gibt es keine Kirchen im Plural, sondern nur die Eine Kirche Jesu Christi, von der ich glaube, daß sie in der Kath. Kirche gegenwärtig ist - doch grundsätzlich gibt es ja erst einmal so etwas wie einen “Markt an Kirchen”, zumindest stellt sich das für den Neu-Christen so dar. War bei mir auch so).
Es gibt Menschen, die lassen sich viel eher von ihrer theolog. Gefühlswelt leiten als vom Intellekt. Manchen mag es “einfach falsch” erscheinen, daß es da einen Menschen gibt, der in Ausnahmesituationen Unfehlbarkeit beansprucht. Da sind Erklärungen, Hinweise etc. fruchtlos. Es fühlt sich einfach falsch an, ein Mensch könne so etwas einfach nicht behaupten.
Andere wiederum gehen eher von ästhetischen Aspekt an die Sache ran. Für sie ist die richtige Kirche die, die in Liturgie und Sakramentalität generell “das Heilige” am ehesten verkörpert.
Dritte werden vor allem durch theologische Argumente, die ihren Intellekt ansprechen und mit denen sich sie denkend auseinandersetzen können, am ehesten in eine Richtung gelenkt. Diese lesen zumeist einiges an Büchern über das, was “Kirche” bedeuten mag.
Nicht zuletzt gibt es auch sehr viele derer, denen das alles zu abstrakt ist, die einfach auf die konkrete Gemeinschaft mit menschen aus Fleisch und Blut vor Ort gucken, denn schließlich verbrächten sie ja ihr Leben an einem ganz konkreten Ort und wollen da auch Kirche sein.
Wie es auch immer sei, mit den ganzen Mischformen und den vernachlässigten Typformen dazu (man denke nur an die, die vor allem “sich finden” wollen in Gottesdienst und Gemeindeleben), es stellt sich doch die Frage, ob da das Ziel letzendlich egal ist. Die Wege sind alle legitim, so lange sie Christus im Zentrum des Interesses haben, keine Frage. Aber automatisch gottgeleitet sind sie nicht, bloß weil ich das fühle. Auch ist der Weg in die Kath. Kirche nicht immer gottgeleitet, bloß weil ich davon überzeugt bin, dort die Kirche Jesu Christi zu finden (nur um Schubladen vorzubeugen).
Ich glaube nicht, daß das Ziel egal ist - aber ebenswenig, daß es nur ein richtiges geben kann.
Aber besser als gar nicht!
Bereits kath.net und fono haben auf diesen sehr guten Artikel des Philosophen Rüdiger Safranski aus dem Magazin CICERO hingewiesen. Seine Außensicht (oder ist er doch Christ? Genaueres finde ich nicht) sagt manches mehr über die Christenheit aus als alle theologisch gebildete Ursachen- und Problemforschung.
Ich glaube ebensowenig wie der Bischof, daß die Ermordung von Fr. Andrea Santoro in der Türkeit am Sonntag ein Zufall war (Nachtrag: Artikel bei spiegel-online).
Aber ich bin überzeugt, daß das Tertullian zugeschriebene Wort (eine sehr gute Seite mit einigen seiner Schriften auf Deutsch findet man hier) nachwievor gültig ist:
Sanguis Martyrum Semen Christianorum
Das Blut der Märtyrer ist der Samen der Christen.
Es melden sich jetzt auch US-amerik. kath. Blogs zu dem Thema der Karikaturen. Exemplarisch (weil größtenteils sehr treffend) sei der Eintrag von Mark Shea genannt.
Dies Domini.
Mit dem Verweis auf “deren Problem” wurde mein letztes ökumenisches Kommunionsgespräch beendet. Der Lutheraner sagte mir, er habe kein Problem damit, bei uns zum “Abendmahl”, also Eucharistie, zu gehen, es sei seine Entscheidung (und zwar ausschließlich anscheinend). Dann wagte ich zu fragen, was sei, wenn die kath. Kirche damit ein Problem habe, und die Titel-Antwort kam zurück.
Wenn es statt “Vater unser” in der Ökumene “Vater meiner” heißt, dann würde ich das ja noch verstehen. Aber so ist es hoffentlich nicht. Der aktuelle Podcast von BR2 thematisiert “konfessionsverbindene” Ehen. Auch hier ist es wieder: die Katholiken sind schuld, nein, nicht die Katholiken, sondern der Vatikan (da wird sogar differenziert, der Vatikan ist der gemeinsame Feind, der bearbeitet werden muß). Daß wenig Verständnis für die katholische Position vorherrscht, zeigt sich u.a. darin, daß der Kommuniongang selbst für alle Katholiken selbstverständlich geworden ist. Von Beichte, Sünde etc. keine Spur, das “ich bin nicht würdig…” wird nur so dahingesagt, gemeint sein muß jemand ganz anders…
Mit der Eucharistie steht und fällt die gesamte Kirche. Wer sie magisch vereinnahmen will (à la “gemeinsame Eucharistie schafft Einheit”) oder wer sie nivellieren will (à la “ach Amtsverständnis interessiert doch eh keinen”), der sägt nicht am Ast, sondern am Baumstamm.
Sie gehört nicht dem Priester, nicht dem Bischof, nicht dem Papst, nicht der Kirche. Sie konstitutiert aber die Kirche.
Es gibt eine wachsende katholische und christliche Bloggerszene, und das ist natürlich mehr als gut. Es mag sogar den einen oder anderen geben, der durch irgendeine dieser unwichtigen Veröffentlichungen näher zum Glauben kommt, im Glauben gestärkt oder vertieft wird, was auch immer - hoffentlich auch ab und zu mal angefragt…
Doch immer sollten wir uns vor Augen halten, all die, die dies lesen können: nicht wir sind die ersten Adressaten des Evangeliums. Nicht wir stehen in der ersten Reihe.
Es sind die Armen, vor allem auch die materiell Armen, die Einsamen, Kranken und Vergessenen, an die sich Jesus zuerst und vor allem anderen wendet. Die Reichen (also u.a. die Internetbenutzer dieser Welt) werden von Jesus zurechtgestutzt, die Armen werden zurecht gestützt.
Es wird also Zeit für uns, das ansatzweise wahr zu machen, was Papst Benedikt XVI. in seiner Enzyklika fordert: die Liebe Gottes, die auch für uns abgefallen ist durch das Opfer Seines Sohnes, auch anderen, besonders den Armen, erfahrbar zu machen.
Ich werde diesen Blog jetzt nicht schließen, aber mich dünkt, daß Weblog-Schreiben nicht die privilegierte Form dafür ist…