Da war doch noch was…
Glückwunsch zum (Tauf-)Namenstag, B16 alias Josef Ratzinger!
Glückwunsch zum (Tauf-)Namenstag, B16 alias Josef Ratzinger!
Bevor man sich im 21. Jh. selbst auspeitscht, um dem Leiden Christi näher zu kommen (?????? - mehrere große Fragezeichen, ich sehe das doch sehr anders), gehört es natürlich dazu, daß man das Folterinstrument zuvor hygienisch prüft. Schmutz muß weg, da drohen Infektionen verschiedener Art. Deswegen, so mahnen Gesundheitsexperten von den Philippinen, sollte man sich nur mit einer sauberen Peitsche foltern.
Irgendwie zum Brüllen komisch und tief traurig.
Als der damalige Verteidigungsminister der USA, Donald Rumsfeld, nach den Attentaten des 11.09.2001 gefragt wurde, was denn die muslimische Welt so von den USA hält, sagte er, daß er es nicht wisse, man könne ja schließlich keine Gallup-Umfrage machen. Auch George W. Bush Jr. fragte sich und andere: Warum hassen sie uns [Amerikaner]?
Nun, sie tun es nicht (zumindest wenn er mit “uns” die amerikanische Bevölkerung und nicht die Regierung meinte). Denn als der Chef von Gallup die Rumsfeld-Aussage hörte, dachte er, doch es geht. Er fragte seine Leute, ob man die Meinung der muslimischen Welt herausfinden könne, und los ging’s.
Das interessante Ergebnis wird u.a. bei der WELT und bei Qantara kommentiert.
Die Armen habt ihr immer bei euch.
So wird der Herr im heutigen Evangelium zitiert. Besonders von konservativen Gläubigen, die dann seltsamerweise wirtschaftlich eher den Markt”gesetzen” zustimmten als der Soziallehre der Kirche (die den Menschen deutlich über den Markt stellt),habe ich schon des öfteren gehört, daß dadurch Jesus der Herr selbst das Faktum der stets vorhandenen Armut von manchen Menschen billigen würde.
Nein, er billigt es nicht, das wäre Spekulation, er stellt nur fest. Er stellt auch die Sünde des Menschen fest. Billigt er sie?
Es finden sich jetzt in der rechten Spalte immer die ersten Verse des Tagesevangeliums (ein Klick auf den Titel läßt alle Lesungen des Tages erscheinen) sowie der Name des oder der Tagesheiligen des römischen Kalenders (hier kommt ein pop-up beim Klick auf den Namen). Dieses Angebot wird von www.evangeliumtagfuertag.org ermöglicht. Einfach gut. Und wichtig.
Dies Domini.
Mir ist persönlich ein Mensch bekannt, der über dieses Buch zum Glauben an Christus fand - dabei ist es gerade das, was wohl prima vista am wenigsten theistisch geprägt ist, was am wenigsten den Glauben an Gott fordert und fördert, was am wenigsten auch den heutigen Fragen ausweicht, die Frage nach dem Sinn des ganzen explizit stellt und mit “Windhauch” beantwortet.
Das Buch Kohelet oder Prediger oder nach Buber “der Versammler” ist für mich immer wieder eine Entdeckung im Alten Testament, jahrtausendealte Postmoderne sozusagen.
Hier kann man als mp3 einen Vortrag über dieses Buch hören (fast eine Stunde lang), bei dem insbesondere die interessante Rezeptionsgeschichte des Buches erörtert wird.
Es gibt schon interessante Phänomene und Erklärungen, die Menschen so abgeben. Ein beliebtes in der Kirche ist es stets (gewesen), daß man von der Kirchenlehre abweichende eigene Überzeugungen als “frei” tituliert und auch manches Mal die anderen dagegen, die mit der Kirche glauben, als in etwa gegenteilig tituliert, zumindest was das Denken angeht.
Dabei kann es sogar soweit kommen, daß jemand die Göttlichkeit Christi leugnet und sich dennoch ein Christ nennt (keine Ahnung, was da noch christlich dran ist, aber wie auch immer…)
Vielleicht darf man sich ja auch Jude nennen und dabei die Existenz eines jüdischen Volkes leugnen oder sich Muslim nennen und die Prophetenschaft Muhammads leugnen in der Logik solch eines “Christen”.
Kein Witz, man kann hier als mp3 hören, gar nicht so witzigerweise unter dem Untertitel “Muß das Christentum neu geboren werden?” bei sinnigerweise “Katholische Welten” (was ist daran katholisch?), wie das Menschen von sich sagen - also behaupten, sie seien Christen ohne Gottes Sohn.
Sachen gibt’s …
Da wir in der Nähe von der Mutterkirche aller Kirchen gewohnt hatten, haben wir diese natürlich als erste besucht, noch am Tag der Ankunft (so als Einstieg ins Thema):
Diese war natürlich nicht die letzte Hammerkirche, die wir sahen, auch wenn wir nach vier Tagen den sakralen Overkill verspürten und auch in bekanntere Kirchen (wie “Il Gesu”) nur nebenbei reingingen, um sie innerlich abzuhaken. Es ist nicht möglich, diese Bauten in wenigen Tagen jedes für sich schätzen zu lernen. Auffallend war für uns, denen Barockkirchen nicht so bekannt waren, daß die Frontfassade zwar sehr schön, die Seiten- und Hinterwände dagegen nicht selten sehr schlicht waren - vielleicht ein römisches Einzelphänomen - innen dagegen …
Gut, ich bleibe vorerst bei den Kirchen (möchte allerdings noch erwähnen, daß ich den ADAC Reiseführer Rom für unter 10 Euro sehr empfehlen kann).
Nach der Lateranbasilika gingen wir schräg gegenüber zur Scala Santa, mir war dies zuvor vollkommen unbekannt. Einen Ablaß habe ich übrigens während der ganzen Zeit nicht, wie soll ich es sagen, gewonnen(?). Auch letzten Mittwoch waren dort Pilger auf den Knien auf dieser Treppe, einige davon fanden sich später auch in der Messe ein.
Beeindruckend waren (natürlich neben dem Petersdom einen Tag später, für mich Gänsehaut pur, u.a. das riesige “TU ES PETRUS ET SUPER HANC PETRAM …” in der Kuppel von Michelangelo zu sehen) auch einige Kirchen, die kein Reiseführer erwähnt. Eigentlich lohnt sich jede, denn neben der “Hauptattraktion”, dem Herrn selber, findet man plötzlich ohne zu ahnen das eine oder andere Original von Caravaggio oder Raffael, die eine oder andere Statue von Michelangelo. Oder aber auch das Grab der Hl. Katharina von Siena und daneben das von Fra Angelico. Oder man stellt fest, daß (leider wegen der schlechten Kamera unleserlich) in einer Kirche der Hl. Maximilan Kolbe seine Primiz feierte:
Eines Abends schlenderten wir durch Trastevere und befanden uns plötzlich auf dem Piazza Sant’Egidio mit dazugehöriger Kirche (die nicht mehr die Gebetskirche der Gemeinschaft ist, vielleicht ist sie zu klein). “Da war doch was“, dachte ich mir… und am letzten Tag waren wir dort beim Gemeinschaftsgebet in der sehr schönen und orthodox beeinflußten Kirche, nachdem wir leider gerade eine Chrysostomus-Liturgie verpaßt hatten.
Auf der natürlichen Tiberinsel findet sich ebenfalls eine (franziskanische) Kirche, die von Sant’Egidio “bebetet” wird, und dort zeigen sie beeindruckende Reliquien von christlichen Märtyrern des 20. Jahrhunderts. Da war u.a. das Missale von Erzbischof Oscar Romero, ein Tuch eines rumänisch-orthodoxen Abtes, der zu 16 Jahre Haft verurteilt worden war, einige Gegenstände vom sel. Franz Jägerstätter:
So, und damit unterbreche ich erstmal …
Sind gestern abend wieder wohlbehalten zurückgekehrt. Eine Art von Bericht wird an dieser Stelle folgen, auch einige Fotos und so. Aber eines jetzt schon (neben der Erwähnung, daß es super war): diese Stadt ist immer (nicht nur ein) ein Besuch wert.
Übermorgen bin ich für einige Tage in der Ewigen Stadt - das erste Mal für iubita mea und mich. Das Ichwilldasunbedingtgesehenhaben-Programm ist schon recht voll, vielleicht fällt auch noch etwas Erholung ab.
Habe selbst festgestellt, daß ich den Nachfolger Petri gar nicht unbedingt sehen muß, auch wenn es mich natürlich freuen würde. Ich bin zwar ein großer Fan und halte das Amt für unabdingbar und wichtig für die Kirche Christi, aber wichtig ist ja prinzipiell erst mal jeder, und zwar gleichwichtig. Jeder hat seinen göttlichen Job zu machen, wo und wie auch immer.
(Ich mache meinen übrigens denkbar schlecht, und meine damit nicht den des Arztes …)
Nun gut, die Abwesenheit neuer Beiträge würde gar nicht so arg auffallen, wenn ich mir hier meine Schreibfrequenz so ansehe, aber der Hinweis darf erlaubt sein.
Ich: “Guten Tag, ich habe eine Frage. Findet die Jazz Rally in Düsseldorf 2008 wieder um Pfingsten herum statt?”
Er: “Ähhh, die findet im Mai statt … vom 9. bis zum 11.”
Ich: “Ah ja, gut, das wäre dann Pfingsten. Danke schön.”
Keine Ahnung, ob ich schon einmal einen Beitrag gewidmet habe. Dieser ist es, und es wird auch klar wem (der hat’s anscheinend auch schon gelesen). Ein Zitat von meinem derzeitigen Lesestoff (kursiv im Original):
So verlangt der Glaube an das unauslotbare Mysterium Gottes und der göttlichen Dinge nach seiner Abrundung durch ein intellektuelles Erfassen, das notwendigerweise unvollkommen ist in Hinblick auf das zu erreichende Ziel, aber völlig fest, was die Struktur des menschlichen Denkens betrifft. Credo ut intelligam. Das nennt man Theologie. Und die Theologie kann in uns nicht Gestalt annehmen ohne jene natürliche Weisheit, zu der die menschliche Vernunft befähigt ist und die Philosophie heißt. Kurz, der Glaube selbst fordert eine Theologie und Philosophie und zieht sie nach sich.
Jaques Maritain, Der Bauer von der Garonne
Petra hat, wie schon mehrfach bemerkt, bis auf weiteres aufgehört zu bloggen. Sehr schade und ein Verlust für die Welt (ehrlich!). Auch wenn hier der Eindruck entstehen könnte, bei mir sähe es ähnlich aus, ist dies nicht geplant. Im Moment nehmen mich aber verschiedene Pflichten des Lebens derart in zumeist positiven Beschlag, daß für den Blog nicht so viel Zeit übrig bleibt.
In der blogfreien Zeit gab es natürlich auch einiges, was sofort hätte niedergeschrieben werden müssen - bei meinem Hirn bleiben jetzt nur noch Bruchstücke.
Doch da war u.a. die Bekannte von mir, die zwei Tage vor der Geburt des dritten Kindes erfuhr, daß ihr Mann seit fast sieben Monaten eine “Neue” hat. Derselbe Mann, der sie ermutigt hat, das nicht geplante Kind zu behalten, daß sie alles zusammen schaffen würden.
Und weg ist er nun, der A…
Beeindruckt hat mich die Ruhe und die Abwesenheit von tiefem Groll bei der betrogenen Frau - und die neu gewonnene Hoffnung auf den Herrn, der jetzt besonderes mit dem neuen Sohn vorhaben müsse …
Und umzugsbedingt war da auch die Erfahrung einer “besinnungslosen Adventszeit”, und eine Sehnsucht nach Gebet.
Und noch manch anderes mehr, doch mir fällt um die Zeit nicht mehr viel ein…
So, wieder da. Noch eine Frohe Weihnachtszeit an alle (und nicht “gehabt zu haben” so mittendrin)! Bei mir war’s wenig besinnlich, dafür um so streßreicher. Ich hoffe, daß zumindest die meisten auf ein segensreiches 2007 zurückblicken können (nicht alle, das ist klar…) und mit Hoffnung und Zuversicht dem neuen Gnadenjahr entgegengehen.
Und wie immer gilt: Komm, Herr Jesus!
Wie vielleicht schon bemerkt und früher angedeutet, bin ich derzeit umzugsbedingt noch ohne eigenen Netzanschluß. Daher schlummert paxetbonum.de ein wenig…
Es gehört wohl mindestens zur Rubrik “Skurriles”, wenn wie heute gesehen (weil nicht weit von hier) auf einem Edel-Bordell in Weihnachtsbeleuchtung groß an der Hausfront ein Stern erscheint, mit einem ebenso groß geschriebenen Satz: “Fürchtet Euch nicht”…
Dies Domini. 1. Advent.
Nun gut, ich bin ja auch in diesem Fundamentalistenverein namens Kirche, der sich gegen jede Art von Abtreibung weltweit einsetzt. Wahrscheinlich bin ich in den Augen des Arztes(?) Christian Fiala auch ein religiöser Fanatiker (das Fragezeichen deshalb, weil rein biologisch gesehen - und als Arzt und somit Kollege sollte er das wissen - der Mensch selbstverständlich mit der Empfängnis ein solcher zu sein beginnt), aber von mir könnte er nicht behaupten, was er über Menschen sagt, die als Nicht-Ärzte auch gegen Abtreibungen sind:
Er hat Wahnvorstellungen davon, was eine Abtreibung ist, weil er medizinisch keine Ahnung hat!
(Für ihn sind Abtreibungsgegner eher was für die Psychiatrie…)
Nun ja, letztendlich sollten wir nicht vergessen, daß es bei Abtreibung vor allem um eins geht: Geld. Jeder andere Grund ist, befürchte ich, vorgeschoben. Es ist ein elektiver Eingriff, sprich nicht zwingend medizinisch notwendig in über 95% der Fälle (so das Statistische Bundesamt in Deutschland, Fiala ist ja Österreicher, aber da wird es kaum anders sein). Und elektive Eingriffe werden per se gut vergütet, bei ausreichend dokumentierter Aufklärung der Mutter ist das Risiko auch auf ihrer Seite, denn die Statistik kann eben immer mal zuschlagen und es kann zu tragischen Fällen kommen. Aber das wurde ja als Möglichkeit unterschrieben.
Wie reagiert nun jemand, wenn andere ihm das Geschäft vermiesen? In diesem Fall recht ekelhaft. Ich war mir nicht sicher, ob ich diese Videos hier reinsetzen soll, habe mich dann doch dafür entschieden (im Original bei gloria.tv, aber von da klappte der Code nicht zum Einbauen hier im Blog). Der Kommentar klingt beim ersten auch recht skurril, aber es entspricht leider der Wahrheit. Das zweite Video kann man sich als Christ nicht spurlos ansehen, das geht krass unter die religiöse Gürtellinie, also Vorsicht bei diesbezüglicher Empfindsamkeit.
Jetzt nochmal eine Warnung: das Material des unteren Videos ist nicht jugendfrei (aber dafür eben extrem respektlos)!
Ich mache mir keine großen Illusionen, daß die Maschinerie des Ungeborenen-Tötens demnächst ins Stocken gerät, aber das vorbildhaft friedliche Verhalten der Beter ist Sand im Getriebe der Moralisten hedonistischer Freiheit. Weiter so.
Wer sich übrigens im Gebet diesen Menschen verbunden wissen will, dem empfehle ich das Gebets-Heftchen für das Leben als Download (pdf).
Ich reibe mir verwundert die Augen, denn spiegel-online ist ja nun wirklich nicht als kirchenverständig bekannt. Scheint aber auf den Autor anzukommen. Witzig und treffend ist es hier wohl allemal, denn über die neue Entzücklika von B16 heißt es:
Es [d.h. die Enzyklika] ist ein 81 Seiten langer, sehr didaktischer Appell zur Abkehr von der Spaß- und Hinwendung zur spes-Gesellschaft.
Daß ich in letzter Zeit hier nicht so viel schreibe, hat u.a. mit einem anstehenden Umzug zu tun (mehr wird sich darüber danach im Impressum finden). Eigentlich ist es egal, ob man 200 m oder 200 km weiter zieht, die Arbeit ist dieselbe.
Ich bitte daher um Geduld und bedanke mich bei denen, die trotz der Kargheit neuer Beiträge hier regelmäßig vorbeischauen.
Nach diesem Fehlen des Neuen wäre natürlich heute die neue Enzyklika des Papstes dran.
Ich gestehe nicht nur, daß ich sie noch nicht gelesen habe, sondern sogar, daß ich sie vielleicht gar nicht lesen werde demnächst (ebensowenig wie das Jesus-Buch von Joseph Ratzinger bisher durch meine Hände ging). Ich habe schon einiges vom jetzigen Papst B16 gelesen, und alles war mehr als super, aber bei mir liegen die Prioritäten einfach anders. Kurz: wer sich so schlecht wie ich mit der Heiligen Schrift auskennt, sollte sich nicht durch weniger heilige Schriften über Gott ablenken lassen (natürlich haben auch Belletristik und berufliche Fachliteratur ihren berechtigten Platz).
Zu dem erwähnten Umzug wird auch gehören, daß ich für unbestimmte Zeit (ab einem mir noch nicht bekannten Tag) ohne Netzzugang sein werde. Nicht dramatisch lang, deswegen immer weiter vorbeischauen. :-)
Und zur Entzücklika noch eines (um den dauernden Themenschwenk zu vervollkommnen): wenn Paparatzi was schreibt und seine Worte so ein Thema sind, ist es immer wieder ein schönes Gefühl dazuzugehören. Katholischsein ist eben unübertroffen.
Ich habe mal wieder ein wenig nach interessanten Podcasts Ausschau gehalten - nach natürlich rein subjektiven Kriterien - und möchte mal das Angebot vom Domradio meiner Kirche von Köln empfehlen, insbesondere die Sendung “Kopfhörer“. Da gibt es sehr gute weil unterhaltsame Vorträge u.a. auch über einen Joseph R. alias Benedikt XVI. Doch Vorsicht: diese Vorträge sind zumeist etwa eine Stunde lang.
Wer wie ich den vorhandenen mp3-Player auch nur hauptsächlich für Podcasts nutzt und gleichzeitig iTunes nicht nur aufgrund seiner Monopolstellung nicht so toll findet, dem kann ich nur mypodder empfehlen, funktioniert mit geringen Abstrichen auch auf einem iPod. Läuft direkt auf dem mp3-Player, was bedeutet, daß man ihn überall ans Netz anschließen kann (muß nicht zuhause sein), und die neusten Podcasts werden auf den Spieler geladen.
Mypodder bei PodcastReady.com (man braucht kein Konto bei Podcastready für mypodder)
Videoanleitung auf Englisch für die Installation auf einem iPod
Mein Beten - schwach.
Meine Stille - schwach.
Meine Liebe zu den Menschen - schwach.
Mein Bemühen um Reinheit - schwach.
Mein Glauben - schwach.
Meine Hoffnung - schwach.
Doch mein Gott - stark. Nur auf ihn will ich bauen, daß Er mich aufrichte von hier unten, daß Er all die emporhebt, die seelisch oder körperlich kriechen, daß Er - ganz einfach? - liebt.
Mal nach längerer Zeit was medizinisches bzw. medizinisch-politisches.
Das Aufregen um die zunehmende “Staatsmedizin”, so wird es von ärztlichen Berufsvertretern ja genannt, also eine staatlich verordnete Gängelung der Berufsausübung des Arztes, hatte ich bisher nie verstanden. Zugegeben, ich hatte das System auch nie richtig durchschaut.
Ob es mir da so wie der Mehrheit der Bevölkerung ging und geht?
Da ich ja seit über einem Monat in einer Allgemeinmedizinischen Praxis arbeite, habe ich natürlich viel mehr Einblick - und, ich gebe zu, es gefällt mir nicht sehr, was ich da an Honorareinblick sehe.
Es gibt ja hierzulande den berühmten Punktwert. Das heißt, jede medizinische Leistung wird mit der Krankenkasse indirekt nicht in Euro, sondern in Punkten abgerechnet. Dabei hat der Punkt für den klassischen Hausarzt derzeit (und nächstes Jahr ebenso) einen Wert von ca. 4,8 Cent (hier die offizielle pdf-Quelle für dieses und alles folgende).
Soweit ist ja noch alles einsichtig, einfach Punkt statt Geld.
Die Staatsmedizin beginnt aber verständlicherweise da, wo vorgeschrieben wird, wieviel ein Arzt durch Kassenpatienten verdienen darf, und genau das geschieht.
Ein Allgemeinmediziner hat wie jeder andere niedergelassene Arzt pro Dreimonatszeitraum (dem berühmten Quartal) einen sog. Punktzahlengrenzwert, d.h. das ist das Maximum an Punkten, die er abrechnen darf - vulgo: mehr darf er nicht verdienen (mit “Kassenpatienten”)!
Egal, ob er so gut ist, daß die Leute zu ihm strömen, ob er außerordentlich nett ist, ob er extra kompetent ist, ob er besonders effizient arbeitet, es gibt ein Limit. Genau deswegen machen viele Praxen am Quartalsende “Urlaub”, denn ab Erreichen dieses Grenzwertes arbeitet der Arzt nicht nur umsonst, sondern zahlt selbst.
Und dieser Grenzwert liegt beim Allgemeinmediziner genau bei 612.066 Punkten pro Quartal. Daraus kann man errechnen, daß der Umsatz in drei Monaten maximal rund 29.400 Euro betragen darf.
Es ist nicht übertrieben, für Personal und Praxisräume samt Schulden (auch eine Praxis muß abbezahlt werden) ca. 60% abzuziehen. Bleiben also rund 11.750 Euro, das sind 3920 Euro pro Monat.
Das ist das zu versteuernde Bruttogehalt. 3920 Euro.
Kann man von leben, klar, doch ich denke, daß sich nicht nur einige Blogger vorstellen können, daß eine bspw. vier oder noch mehrköpfige Familie samt Immobilie davon nicht einfach mal so zu finanzieren ist.
Dabei ist das Problem gar nicht diese Summe als solche, sondern der Umstand, daß der Staat vorschreibt, wieviel ein Selbständiger verdienen darf. Denn eine Verdienstgarantie gibt es natürlich nicht.
So langsam verstehe ich meine Kollegen.