Archiv für die 'Pax et bonum' Kategorie
Veröffentlicht am Saturday, 07. July 2007, 15:48
Der Gründer von “Open Doors” (unter Religionsfreiheit und dt. Namen verlinkt), er nennt sich seit jeher Brother Andrew, gibt hier ein Interview auf Englisch der Zeitschrift ChristianityToday, und ich denke: endlich mal jemand, der die muslimische Welt verstanden hat.
Es wird nur so gehen.
Veröffentlicht am Wednesday, 04. July 2007, 18:45
Dieser Blog strotzt ja bisher nicht gerade durch Einträge zur politischen Welt, aber auf eine interessante und gute Seite im Netz möchte ich kurz hinweisen, ist selbsterklärend (trotz des kruden Namens):
Abgeordnetenwatch
Veröffentlicht am Sunday, 01. July 2007, 10:42
Dies Domini.
Nicht selten fehlen Worte, und trösten wo das Leid unermeßlich wird, kann sprachlos machen. Dasein ist anfänglich häufig alles, wenn auch nicht bis zuletzt.
Wenn ein Mann, der einen Nierenkrebs hinter sich hat, eine vollkommen kaputte Lendenwirbelsäule noch in sich hat (die aus versch. Gründen niemand operieren will) mit wechselnden Schmerzen, der vor fünf Jahren beide Kinder bei einem Autounfall verloren hat, jetzt auch noch Lungenkrebs hat, der nicht operabel ist und ihn beizeiten umbringen wird, vollkommen allein durchs Leben geht - wenn der dann, ein 120kg Koloss, bei der vorsichtig aber ehrlich formulierten Diagnose weinend zusammenbricht - dann sind zu Anfang Worte genau das Falsche.
Er kam auf Gott zu sprechen, ziemlich schnell, und ein wirkliches Anschreien Gottes, wo auch immer (Kapelle bspw.), diesen Rat nahm er von mir mit ehrlichem Dank entgegen. Mehr kann man manchmal nicht tun außer Dasein, theologische “Höhenflüge” erscheinen vor existenziellen Nöten manchmal als Geschwätz (auch wenn sie es nicht sind).
Veröffentlicht am Thursday, 28. June 2007, 21:22
Da ich morgen allen Peters und Pauls einen schönen Namenstag wünschen darf (was ich hiermit einfach schonmal vorziehe, nach der ersten Vesper erlaube ich mir das), will ich aber vor allem auch noch mal eines tun:
meiner nicht immer stillen Freude Ausdruck geben, daß ich mit all meinen Schwächen Glied der Kirche Jesu Christi sein darf, versammelt um den Nachfolger Petri, (mehr oder weniger) fest im Glauben der Apostel, über den Planeten verstreut und doch ein Leib.
Danke, Herr.
Veröffentlicht am Monday, 25. June 2007, 20:40
Der fehlt mir absolut zu meinem Namenspatron, weshalb ich auch prompt meinen Namenstag vergessen habe, den ich eh noch nie gefeiert habe.
Ach ja, das ist wirklich alles, was sich im Netz so finden läßt:
Radulf, Sohn des Grafen Rudolf von Cahors, wurde 840/41 Erzbischof von Bourges. Er förderte das Klosterwesen, nahm an mehreren Synoden teil und verfasste eine Pastoralanweisung für seine Geistlichkeit. Radulf starb am 21. Juni 866 und wurde in der Kirche St.-Ursin beigesetzt.
Radulf wird dargestellt in bischöflichem Ornat.
Für “Radulf” sind auch folgende Namen gebräuchlich: Ralf, Raoul, Redlef
Quelle
Veröffentlicht am Wednesday, 06. June 2007, 00:17
Ich habe derzeit einen Patienten, der immer wieder in unsere Notaufnahme kommt, und zwar, weil er konsequent jeden ärztlichen Rat in den Wind schlägt und sich durch fortgesetzt selbstschädigendes Verhalten irgendwann - und ich befürchte recht bald - umbringen wird.
Das ganze verläuft nicht selten (wie auch heute) hochdramatisch und beschäftigt dann zu allen Tag- und Nachtzeiten jede Menge Menschen, die sich prinzipiell nicht so gern als Fallschirm der selbstmörderischen Klippenspringer sehen (was medizinisches Personal zu einem Großteil in westlichen Ländern ist - wir werden faktisch sehr oft dafür bezahlt, die Fehler der Menschen auszubügeln*), sondern eigentlich eher etwas tun möchten, was langfristig Sinn macht.
Sei’s drum, ich habe bei der letzten stationären Aufnahme vor wenigen Tagen in der Notaufnahme den Patienten noch gefragt, warum wir ihn überhaupt behandeln sollen - er scheint ja (und dies eindeutig ganz bewußt!) sein Verhalten nicht ändern zu wollen. Viel Reaktion kam da nicht…
In solchen Momenten verstehe ich vielleicht am ehesten, was Güte und Weitherzigkeit, was “Huld und Treue” Gottes bedeutet. Denn auch ich werde mal vor den Richterstuhl des Herrn treten, dem Herrn, meinem Arzt, und auch er hätte jedes Recht mich zu fragen, warum er mir denn noch helfen solle, ich habe ja bisher auch keine großartigen Anzeichen der Umkehr in meinem Leben gezeigt…
Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. (Mt 6,14)
Damit sind anscheinend alle gemeint, nicht nur die Verfehlungen gegen uns. Auch die Verfehlungen, unter denen wir und andere leiden, ohne daß sie konkret gegen jemanden gerichtet worden sind.
Solche Lehrstunden sind nicht schön, aber notwendig.
*am besten noch, ohne Fehler auch als solche zu benennen
Veröffentlicht am Saturday, 02. June 2007, 06:59
Zu einem ehrlichen und wahrhaftigen interreligiösen Dialog gehört es auch und nicht zuletzt, mit allem Respekt vor der Meinung des anderen die Unterschiede ungeschminkt zu benennen. Daß so etwas beiderseits ohne Verletzungen passieren kann, zeigt dieses Beispiel (auf Englisch). Ich habe das Jesus-Buch des Papstes weder gelesen noch gekauft, aber so stelle ich mir akademischen Dialog vor - schön wäre auch nichtakademischer mit dieser Prämisse: wir sehen manches fundamental anders, aber respektieren uns für das, was und wie wir sind.
Veröffentlicht am Wednesday, 30. May 2007, 23:53
Wenn ich solche Nachrichten lese (1, 2, 3, alle auf Englisch), und so etwas findet sich täglich, dann wird dieses Gebet von Papst Paul VI. wieder zu einer Hauptaufgabe (Gotteslob 28.4):
Gott, nach dem geheimnisvollen Ratschluß deiner Liebe läßt du die Kirche teilhaben am Leiden deines Sohnes. Stärke unsere Brüder und Schwestern, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Gibt ihnen Kraft und Geduld, damit sie in ihrer Bedrängnis auf dich vertrauen und sich als deine Zeugen bewähren. Schenke ihnen Freude darüber, daß sie sich mit Christus im Opfer vereinen, und gib ihnen die Zuversicht, daß ihre Namen im Buch des Lebens eingeschrieben sind. Gib ihnen die Kraft, in der Nachfolge Christi das Kreuz zu tragen und auch in der Drangsal ihren christlichen Glauben zu bewahren. Amen.
Veröffentlicht am Wednesday, 30. May 2007, 22:49
Liturgisch gesehen hat mit Pfingstmontag wieder der längste Teil des Jahres begonnen, an dem sich bis auf einige Festtage nichts mehr ereignet, was explizit mit Vorbereitungszeit (Advent, Fastenzeit) und abschließendem Fest (Weihnachten, Ostern) die wichtigsten Ereignisse der Christenheit und aus ihrer Sicht der gesamten Weltgeschichte markieren.
Es ist seit Montag wieder der sogenannte “Jahreskreis” dran, die Zeit, in der sich hoffentlich im Alltag all das manifestiert, was seit Advent und kurz nach der Weihnachtszeit (mit einem Mini-Jahreskreis-Intermezzo) mit Fasten- und Osterzeit durchdacht und durchbetet wurde. Gerade jetzt ist das Zeugnis gefragt. Schwierig, aber nötig.
Veröffentlicht am Sunday, 27. May 2007, 22:34
Pfingsten.
Trotz Deines Alters, Mutter Kirche, trotz der Runzeln, der manchmal arg strengen Worte und des erhobenen Fingers besitzt Du immer noch die Schönheit des Anfangs, dieselben gütigen Augen, die gleichen einladenden und sorgenden Arme. Teile von Dir vergehen, andere enstehen neu. Dein Herz schlägt weiter, heute genauso wie vor vielen hundert Jahren.
Ich freue mich und bin Ihm dankbar, daß ich ein unbedeutender Teil von Dir sein darf. Es ist besonders heute mein sehnlichster Wunsch, daß Er, unser aller Haupt, Deine Glieder zur sichtbaren Einheit zusammenführt, damit Deine Schönheit noch mehr er- und ausstrahlt.
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
Veröffentlicht am Thursday, 24. May 2007, 21:38
Heute gedenkt die Kirche und natürlich der franziskanisch geprägte Teil von ihr der Weihe der Basilika des Hl. Franziskus in Assisi. Ich weiß nicht, was der Namensgeber zu Lebzeiten dazu sagen würde, wahrscheinlich hätte er sich zu so einer Austattung in Ober- und Unterkirche
recht kritisch geäußert, doch ich bin recht zuversichtlich, daß er jetzt, in der Herrlichkeit des Herrn lebend und für uns eintretend mit seiner Fürbitte, das ganze wohlwollend und vielleicht milde lächelnd betrachtet. Übrigens teile ich mit Zuzanna den Umstand, noch nicht dagewesen zu sein. Ich möchte da irgendwann mal hin, sicher, aber es geht ja nicht um den Ort selbst. Franziskus sähe es wahrscheinlich viel lieber, wenn jedeR am eigenen Ort ein Assisi entstehen lassen würde, in Gebet und Tat.
Veröffentlicht am Thursday, 24. May 2007, 18:36
Da das jetzt anscheinend - wenn auch bewußt nicht medienwirksam - für richtig erachtet wird, bin ich froh, dieses rechtzeitig getan zu haben.
Veröffentlicht am Monday, 21. May 2007, 20:12
Am Sonntag habe ich das erste Mal an einer “Göttlichen Liturgie” teilgenommen, die in einer Kapelle in Düsseldorf (siehe Bild) auf Deutsch gefeiert wird. Es war anstrengend (2 h nur Stehen), aber auch mehr als interessant: mir fiel auf, daß auch in dieser kleinen Kapelle aufgrund des Bilderreichtums die prachtvollen Gewänder der Kleriker verschwinden und wirklich die Menschen in diesen Gewändern nahezu verschwinden lassen - was ja auch der ursprüngliche Sinn des Gewandes ist. Bei modernen westlichen Kirchen sorgt die Kargheit mancherorts dafür, daß das Gewand den Träger eher hervorstechen läßt.
Dann natürlich die unglaublich lange Feier des Wortgottesdienstes mit Vorbereitung etc. (ich kenne mich da selber noch nicht so aus). Ein Kommen-und-Gehen der Gläubigen kam dazu, selbst der Chor war erst zur Eucharistiefeier komplett, und während der sehr guten Predigt (über die Teilhabe des Menschen an der Dreifaltigkeit durch die Liturgie und Eucharistie, wo hört man das schon!) ging auch schon mal der eine oder andere durch die Kapelle und drückte kleiner werdende Kerzen aus.
Alles in allem fremd, aber mit vielen bekannten Elementen, die Grundzüge sind ja gleich mit der lateinischen Liturgie, zum Teil (Credo, Sanctus, Teile des Hochgebetes) auch einzelne Passagen.
Wird nicht das einzige Mal gewesen sein.
Und ich muß sagen, daß es mir gar nicht in den Sinn gekommen ist, mich als zweitklassig zu fühlen, weil ich natürlich nicht zur Kommunion ging (was die meisten mir bekannten Orthodoxen auch nur nach vorheriger Beichte tun). Anderweitige Ansichten befremden mich daher ein wenig.
(Um nur mal das Dickicht der orthodoxen Aufteilungen aufzuzeigen: diese Gemeinde in Düsseldorf ist deutschsprachig und gehört zum Erzbistum der orthodoxen russischen Gemeinden in Westeuropa, welches wiederum dem Ökumenischen Patriarchat Konstantinopel untersteht. Alles klar?)
Veröffentlicht am Thursday, 17. May 2007, 18:12
Christi Himmelfahrt.
Gut, ich gebe zu, es freut mich schon. Was? Das da. Insbesondere die anscheinend “kleine geheime Allianz” unter Katholiken fand ich hier recht niedlich. Das nächste Mal bitte mit Quellenangabe für Interessenten, Petra! :-)
Veröffentlicht am Monday, 14. May 2007, 17:16
Ich bin ein Verfechter der Befreiungstheologie. Allerdings nicht jeder Art von Befreiungstheologie, sondern eher bis nur der, die in Büchern wie diesem präsentiert werden. Politische Agitation, die sich vor parteipolitische Interessen karren lassen, entsprechen allem, aber nicht dem, was Theo-logie bedeutet.
Neulich fiel mir eines auf: es gibt meines Wissens nach keinen Befreiungstheologen, der selbst arm aufgewachsen ist, sogar kaum jemanden, der wirklich arm lebt (Leonardo Boff als erfolgreicher Schriftsteller in einem wohlhabenden Stadtteil Rio de Janeiros, Frei Betto als abgesicherter Dominikaner und Jon Sobrino als ebenso abgesicherter Jesuit sicher nicht).
Kommen mir deswegen manche Thesen vor, wie wenn Großbürger wie Friedrich Engels über Arbeiter sprechen?
Wenn Franziskus, der ungesichert und arm lebte, über Armut spricht (was was ganz anderes als Elend ist, poverty ist nicht misery, und die Befreiungstheologie prangert letzteres an), dann spricht er aus eigener Erfahrung.
Welcher Befreiungstheologe tut das?
Veröffentlicht am Monday, 14. May 2007, 16:55
Es kommt immer wieder mal vor, daß ich Zeugen Jehovas als Patienten habe, im Moment auch mal wieder. Im Moment ist leider wenig Zeit für ein ausführliches Gespräch mit den Leuten außerhalb der täglichen Visite, aber grundsätzlich mach ich so etwas gerne, insbesondere natürlich über Theologisches.
Spätestens beim zweiten Gespräch drücken mir die ZJ dann eine Broschüre ins Heft, meistens auch dasselbe, da ich immer sofort den Kernirrtum ihrerseits, die Ablehnung der Dreifaltigkeit, anspreche.
Es ist für mich aber prinzipiell schwierig, da das zu vertreten, von dessen Richtigkeit ich absolut überzeugt bin. Dabei ist es nicht die Frage des Wie, sondern die des Ob.
Es findet in meiner Rolle als Arzt insbesondere bei den älteren Patienten, wie in meinem Fach Innere Medizin üblich, ja eindeutig kein Gespräch auf Augenhöhe statt, sondern die Patienten sehen mich als Autorität. Nun könnte man ja sagen, daß ich dies sogar im Sinne der Wahrheit gebrauchen sollte, allerdings habe ich da Bauchschmerzen, da dies eben keine theologische, sondern medizinische Autorität ist, die lediglich gefühlsmäßig ausgeweitet wird.
Hier liegt eine große Verführung zur Macht, zumal die ZJ, die ich im Krankenhaus erlebe, nur selten etwas von Kirchengeschichte wissen oder die Zeugnisse der frühen Christen außerhalb der Kirche kennen - es war schon was Neues heute von mir zu hören, daß der Kanon der Schrift von der Kirche festgelegt wurde, was ich nur anreißen konnte.
Nein, der Zweck heiligt nicht die Mittel, der Verführung muß ich widerstehen können, so einfach und “gut” doch das Gegenteil erscheint.
Veröffentlicht am Sunday, 13. May 2007, 09:11
Dies Domini.
Wer auf der A46 vom Kreuz Hilden kommend Richtung Düsseldorf fährt, findet auf der linken Seite zur Zeit ein großes Poster mit der dreimaligen Aufschrift “Ich liebe dich”, das ganze “unterschrieben” von Gott. Und verwiesen wird auf die Seite gott.net, wo dieses Poster auch im Moment zu sehen ist.
Ist ja nicht gerade günstig, so ein Poster an de Autobahn. Auf jeden Fall scheint diese wohl ökumenische Initiative (lt. Impressum) über einigen finanziellen Hintergrund zu verfügen.
Veröffentlicht am Saturday, 12. May 2007, 09:27
Ich weiß von einigen Menschen, die diesen Blog ab und an lesen, und die eigentlich nicht unbedingt jetzt mehr das kulturell “Normale” mit dem christlichen Glauben und dem Christentum am Hut haben, den meisten von ihnen habe ich das mal en passant erwähnt, manchen am Abeitsplatz, manchen anderswo.
Tja, und neulich sagte mit jemand recht ungeschinkt, daß mein Verhalten in seiner manchmal auftretenden Launenhaftigkeit nicht unbedingt dem entspräche, was ich hier zu repräsentieren vorgebe.
Ich gebe zwar nicht vor bzw. hoffe den Eindruck nicht zu erwecken - ganz im Gegenteil - daß mich für einen exzeptionellen Christen halte, aber diese verbale Dusche ist doch extrem wichtig, sie relativiert vieles von dem hier Verzapften.
Wenn unser Leben wirklich das einzige von den Menschen noch wahrgenommene Evangelium ist, dann gibt es einiges zu tun und vor allem einiges zu ändern… (und dafür bitte ich um Euer Gebet…)
Veröffentlicht am Friday, 27. April 2007, 09:47
So heißt das neue Magazin, das die katholische Kirche in Düsseldorf seit neuestem vierteljährlich herausbringt. Sehr gutes Design und lesenswert. Schön, daß endlich mal “modernes Design auf alten Fundamenten” (nämlich dem unveränderlichen Glauben) - und dieses Motto hat auch das gelungene Maxhaus als Stadthaus der Kirche in Düsseldorf sich zu eigen gemacht - in der Kirche Einzug gehalten hat.
Es gefällt mir nicht alles, aber fast.
Veröffentlicht am Thursday, 26. April 2007, 08:04
Ich bin wohl ein Konservativer.
Was ich schon vorher wußte. ;-)
Und als Katholik passe ich deswegen nicht in das politische Parteispektrum meines Landes…
Veröffentlicht am Monday, 16. April 2007, 22:37
Vor Jahren schrieb ich bereits einmal, daß ich Franziskus meine eigentliche Bekehrung verdanke (okay, natürlich verdanke ich sie ausschließlich dem Herrn, aber ist ja klar, wie das gemeint ist), aber bis heute ist es bloß eine Bekehrung des Verstandes, nicht des ganzen Menschen. Immer wieder wenn ich mich mit Franziskus beschäftige, sehe ich, wie meilenweit weg ich bin von diesem ganz normalen sündigen Menschen, in seiner Art der Nachfolge Christi.
Manchmal beschäftigen mich Fragen des Alltags, die mir in ihrer Bürgerlichkeit die Schamesröte ins Gesicht treiben, sobald ich mich frage, was der Kleine aus Assisi wohl dazu sagen würde…
Veröffentlicht am Saturday, 14. April 2007, 20:08
Auch wenn ich ein ziemlich schlechter laikaler Nachfolger des Hl. Franziskus bin (auch noch nicht in einer offiziellen Franziskanischen Gemeinschaft), so ist es doch schon längst überfällig, mehr von diesem Heiligen aus Assisi zu erzählen. Da das andere viel besser können als ich, möchte ich hier zwei Sachen verlinken, die ich auf der Seite der von mir verehrten Franziskaner gefunden habe (bzw. besser: bisher nicht gewürdigt hatte):
1. eine Lebensbeschreibung des Franziskus von Assisi
2. eine Erklärung zum sogenannten Tau-Zeichen (Hinweis: bei mir findet man es immer bei einem Zitat, wie bspw. im vorherigen Beitrag).
Beides sind pdf-Dateien.
(Noch ein Hinweis: mit “laikal” meine ich, daß ich nicht in einem klassischen Orden bin - auch wenn ich das für mehrere Jahre sein wollte - , also einer, der nicht mit Kutte in einem Kloster lebt - was man sich eben so im allgemeinen vorstellt, auch wenn das auf das Franziskanische nicht zwingend zutrifft, aber das ist ein anderes Thema…
Ich interessiere mich sehr für die Franziskanische Gemeinschaft, den sog. Dritten Orden, bin aber wie gesagt noch nicht Mitglied einer solchen)
Veröffentlicht am Saturday, 14. April 2007, 11:48
Martin bringt hier das bisher einzig für mich wirklich überzeugende Argument, mehr Latein in der Messe zu verwenden (kannte es bisher nicht, leuchtete aber sofort ein):
Latein bewahrt mich vor der Illusion, ich würde verstehen, was die liturgischen Texte sagen. Die Wahrheit ist: Ich verstehe nur wenig. In deutscher Sprache fällt das nur nicht so auf.
Insgesamt sehe ich das entspannt und bete das Stundengebet auf Deutsch (allerdings nach der Komplet der Gruß an die Gottesmutter, der wird auf Latein gesungen).
Veröffentlicht am Friday, 13. April 2007, 17:20
Zwei neue Blogs in der Liste, zum Teil schon etwas länger betrieben:
Gott vor uns (franziskanisch inspiriert!)
Am Anfang war das Wort (dominikanisch inspiriert. “We’re cousins”, sagte mal der ehemalige Generalminister des Predigerordens Timothy Radcliffe zu mir…)
Veröffentlicht am Wednesday, 11. April 2007, 11:36
Tja, da weiß es einer mal wieder genauer, nein, da wissen es mehrere genauer. Da weiß einer mal wieder, daß Jesus die Eucharistie nicht im Rahmen eines ritualisierten Mahles eingesetzt hat (obwohl es doch so war, das Pessach-Mahl eben). Da weiß einer genau, nach 2000 Jahren, was Jesus meint und will - die gesamte Kirche weiß es seit 2000 Jahren nicht, er dagegen schon.
Queremos ser rebeldes al modo de Jesús
zu Deutsch “wir wollen Rebellen sein wie Jesus”, sagt einer der drei Priester von Entrevías in Madrid (siehe den vorletzten Eintrag), als die vom Erzbischof untersagte und dennoch gefeierte Osternachtsmesse zur antikirchlichen Demonstration verkommt - mit viel Presse, mit viel Pathos (wir die Guten, Bischof & Co. die Bösen), mit Kuchen als “Leib Christi” (wie bereits erwähnt steht liturgisch fest, welche Substanz - Mehl und Wasser, mehr nicht - gewandelt werden muß, damit es sicher Leib Christi wird)
und einmal rumgereichte Weingläser für alle(!) als Blut Christi
Sieht doch sehr ehrfurchtsvoll aus, oder? Hier steht übrigens unter dem Bild (zur Quelle einfach draufklicken), daß der gezeigte spanische Schauspieler “Wein aus einem Glas trinkt”, vom Blut Christi ist nicht die Rede…
Ich weiß nicht, was die da gefeiert haben, aber es war keine katholische Messe, die es ja nur in Einheit mit Papst und den Bischöfen gibt - nunja, sollen die ihr eigenes Ding drehen. Der Priesterrat der Erzdiözese Madrid hatte ja die Schließung der Gemeinde ohne Gegenstimme (49 dafür, eine Enthaltung) aufgrund der liturgischen Katastrophen befürwortet.
Als Filmchen gibt es das ganze auch, wahlweise hier oder dort.