Minderheit als Minderbruder
Wer auf dem Weg ist, womöglich weltlicher Minderbruder zu werden (die Franziskaner nennen sich seit jeher Minderbrüder), ist nicht nur dadurch in der Minderheit. Ich habe auch festgestellt, daß ich mit manchen Meinungen selbst dort in der Minderheit bin.
Bspw. gab es vor einigen Monaten einen Disput, ob in dem neuen Landes- und Amtsgericht hier in Düsseldorf (ca. 300m Luftlinie von hier) Kreuze als Symbole für christliche Kultur in den Gerichtsälen aufgehängt werden sollen.
Während das ganze hier regional ein großes Pressethema war und auch kirchliche Laienräte gegen den Entscheid, diese Kreuze nicht aufzuhängen, Protest liefen - fand und finde ich das Nichtaufhängen gut (auch wenn Kreuze jetzt in Büros hängen werden).
Warum?
Ganz einfach: Mir ist der Satz des Vaterunser “Geheiligt werde Dein Name” heilig, ebenso wie das Erste Gebot des Dekalogs. Gott - und Jesus Christus ist genau dies - darf unter keinen Umständen für weltliche Zwecke gebraucht werden. Der Dreifaltige Gott ist kein kulturelles Identifikationsmerkmal, Er ist Gott.
Er gehört in keine Verfassung, besonders nicht, wenn es unter ihr erlaubt ist, geborenes und ungeborenes Leben straffrei zu beenden.
Er - der von Richtern ans Kreuz genagelt wurde - gehört an keine Wand von Räumen, die genau dieses Töten ermöglichen.
Weil Er heilig ist, das Höchste Sein, die Höchste Heiligkeit, ist das Kreuz eben kein kulturelles Symbol.