Gottes Segen!
Für das derzeit in Freiburg stattfindende Bloggertreffen (bei dem ich leider nicht dabei bin)!
Für das derzeit in Freiburg stattfindende Bloggertreffen (bei dem ich leider nicht dabei bin)!
An einem warmen Urlaubsort sitzt ein Familienvater mit seinen Lieben beim Mittagessen in einem preisgünstigen Restaurant bzw. draußen an einem Tisch davor und läßt es sich schmecken. Das franziskanische Tau baumelt um seinen Hals.
Zwei Tische weiter sitzen ein Mann, der aufgrund eines körperlichen Handicaps für seinen “Lebensunterhalt” Geld erbettelt, und dessen weibliche Begleitung und türmen Centstücke vor sich auf, um zu zählen, was sie sich denn leisten können. Das Resultat ist mager. Als das Essen kommt, beten beide intensiv und lassen sich nicht ablenken.
Der Familienvater schämt sich. Das Tau wird schwer.
Während meines Urlaubes und dort mitbekommenem katholischem Alltagsleben wurde mir mal wieder klar, wie wenig wichtig das ist, was viele katholische Christen in Deutschland doch als enorm wichtig für die Weltkirche erachten, seien es Katholikentage oder Piusbrüder. Verpaßt habe ich wahrscheinlich also nichts wirklich Wesentliches - die Parusie hätte ich wohl auch an meinem Urlaubsort mitbekommen. Nun denn, weiter daraufhinhoffen.
Beim vorletzten Beitrag hatte ich noch angekündigt nachzureichen, warum ich das Argument der Potentialität von Menschen in Bezug auf ihre Selbstreflexion für falsch halte.
Der Grund dafür ist relativ einfach.
Letztlich akzeptiert man nämlich durch dieses Argument, daß der Mensch sein Menschsein einer Fähigkeit verdankt, letztlich einer Leistung. Durch das Argument der Potentialität wird dies akzeptiert, daß es letztlich darauf ankäme und nicht auf die bloße, vollkommen zweck- und leistungsfreie Existenz dieses Wesens an und für sich, was wir meistens einen “Menschen” nennen.
Das ist eine gefährliche Route, die christlicherseits keinesfalls beschritten werden sollte. Für uns muß es entscheidend sein, daß wir da sind (und im christlichem Verständnis auch daß wir gewollt sind), vollkommen unabhängig von Leistungen (auch die Selbstreflexion ist faktisch eine) oder von außen zugesprochener Würde (die Selbstreflexion muß ja als solche von anderen wahrgenommen werden).
Das bloße Dasein gibt uns Würde.
Interessanterweise, wenn auch hier nicht entscheidend, kennt das dt. Strafgesetz(!) die Würde von vollkommen Leblosen (während bei Lebenden darüber diskutiert wird!). Es gibt mit dem §168 die “Störung der Totenruhe” [sic!], die mit Geldstrafe oder Freiheitsentzug bis zu drei Jahren bestraft wird.
Somit ist es straflos möglich, einen “Leibesfrucht” (Juristendeutsch) zu töten, aber es wird bestraft, wenn man mit dieser “beschimpfenden Unfug verübt”.
Bei diesem Paragraphen klingt es noch durch, das Verständnis von Würde des Menschen aufgrund unserer nackten Existenz. Das Argument der Potentialität von Ungeborenen oder ehemaligen Leistungsfähigkeit von Demenzkranken dagegen führt uns nicht weiter.
Wer sich für Biblische Theologie interessiert (und alles, was drumrum damit zusammenhängt), dem lege ich einen Podcast ans Herzen, den ich jetzt selbst gerne höre:
Da ich es für vollkommen absurd halte, einem Menschen die ihm zustehende Würde samt der Rechte abszusprechen, weil er schläft, dachte ich, dieses Beispiel würde die Absurdität der gesamten Argumentation aufzeigen.
Und jetzt stelle ich fest, daß diese Gedanken gar nicht so neu sind. In deraktuellen Ausgabe der “Zeitschrift für medizinische Ethik” (nicht als online-Version voll einsehbar) wird im Artikel von U. Körtner dargelegt, daß schon andere Ethiker auf die Brisanz dieses Beispieles verwiesen hatten. Und dennoch wird weiter so argumentiert!!
Die dort aufgezeigte Lösung, nämlich wieder eine verwandte Art der Argumentation mit der Potentialität, halte ich allerdings für falsch (auch wenn sehr respektierte Ethiker wie E. Schockenhoff diese im Sinne des Lebensschutzes ebenfalls verwenden):
Von diesem Zeitpunkt [der Verschmelzung von Ei und Samenzelle] an trägt der Embryo alle unverwechselbaren Anlagen in sich, die er in einem kontinuierlichen Prozess ohne relevante Zäsuren entfalten wird, sofern er dafür die nötige Unterstützung erhält und nicht durch gewaltsame Einwirkung von außen an der Verwirklichung seines Entwicklungspotentials gehindert wird.
Doch warum ich das für falsch halte, erzähle ich später.
und gut (bei’m Jupp gefunden):
Es gibt ein Argument, das man allen Spitzfindigkeiten der Glaubenslosen entgegenhalten kann: Noch niemand hat je auf seinem Sterbebett bereut, ein Christ gewesen zu sein.
Thomas Morus
Während des Eucharistischen Hochgebetes in der Hl. Messe spricht der Priester (bislang) die Worte:
Mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird zur Vergebung der Sünden.
Das inhaltlich korrekt, wenn auch nicht die wörtliche Übertragung aus dem griech. Text der Schrift.
Demnächst wird es womöglich heißen:
Mein Blut, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.
Das ist ebenso richtig, steht so im griech. Original, wird auch bspw. von den Lutheranern so gebetet, bedarf aber mehr Erläuterungen, weil es eben keine Einschränkung des Heilswillen Gottes bedeutet.
Also beides richtig, beides korrekt.
Und was passiert?
Ein Sturm der Entrüstung bricht los, dem Papst werden unlautere Motive unterstellt etc. (selbst nach Lektüre seines Schreibens dazu).
Erklären müßten insbesondere die Kleriker die Eucharistie nach meinem Empfinden sowieso viel mehr als sie es aktuell tun, angefangen bei den Hirten, den Bischöfen.
Wann ist ein Lebewesen ein Mensch?*
Das ist eine bekannte Frage der Bioethik.
Doch diese Frage suggeriert etwas, was von den Mehrheiten abgelehnt wird, nämlich einen Zustand des Menschseins. So wird es nämlich mehrheitlich, wenn auch vielleicht unbewußt, gar nicht gesehen (dabei sind die Mehrheiten die, die bspw. Abtreibung, Embryonenforschung und die Euthanasie Demenzkranker nicht rundheraus ablehnen).
Für die meisten ist die Frage nach dem Menschsein keine des Seins, sondern des “sich Wissens”.
Nur der, der sich als Mensch weiß, ist quasi Mensch (kann dieses “Sein” aber wieder verlieren). So wird im Kern essentiell argumentiert. Nur der, der im aktuellen Moment der rationalen Selbstreflexion fähig ist und diese ausdrücken kann, erhält das Prädikat “Mensch” mit all seinen Rechten.
Das gilt es zu beachten, wenn von Potentialitäten gesprochen wird (der Embryo hat bspw. die natürliche Potenz, bei fehlenden Hindernissen ein Selbstbewußtsein zu entwickeln) - denn diese sind bei der Betrachtungsweise irrelevant.
Das erklärt, warum Ethiker sagen können, neugeborene kranke Kinder dürfen umgebracht werden - sie sind eben keine Menschen bei diesem Vorverständnis.
Die logischen Schwachstellen hatte ich schon mal vor kurzem aufgezeigt:
- faktisch entscheidend ist nicht die Selbstreflexion, sondern unsere Fähigkeit, eine Selbstreflexion des anderen als solche wahrzunehmen - der Richter über Mensch oder nicht ist also der andere, die Kriterien erwachsen nicht aus dem Wesen selbst heraus.
- warum ein ohnmächtiger oder tief schlafender Mensch nach diesem Axiom noch als Mensch zu gelten hat (da Potentiale ja egal sind, Zukunft und Vergangenheit also nicht zählen), hat mir auch noch keiner erklären können.
Und auffallend ist zudem, daß die utilitaristische Philosophie, die diesen Standpunkt mehrheitlich bezogen hat, über einen in ihren Augen Nicht-Menschen noch keine Aussage treffen konnte, was dieses Wesen denn dann ist, sondern nur was es nicht ist. Ein einmaliger Vorgang für ein Lebewesen (und Anzeichen für eine schwache rationale Basis).
*der Begriff “Mensch” ist hier mit “Person” gleichzusetzen. Die Frage, ob es ein Menschsein ohne Personsein gibt, gestaltet sich in etwa gleichartig, da es häufig ethische Positionen gibt, die das Personsein an die Selbstreflexion knüpfen. Das Ergebnis ist genauso leicht durchschaubar und logisch inkohärent.
Kaum eine Lehre der Kirche wird so mißverstanden wie die über den Reinigungsort “Purgatorium” (dt.: Fegefeuer) und den Ablaß.
Hier mal eine ganz kleine Zusammenfassung, rein weltlich gesprochen:
Du wirfst eine Scheibe ein.
“Sünde”: Scheibe eingeworfen.
“Beichte”: tut mir leid, daß ich Deine Scheibe eingeworfen habe.
“Vergebung”: ist okay, ich vergebe Dir.
Problem: Scheibe ist immer noch kaputt.
“Fegefeuer”: Du mußt noch die neue Scheibe bezahlen.
“Ablaß”: Andere zahlen für Dich (denen tut’s nicht weh, die haben genug).
Was mich als Arzt auch schon seit Jahren erstaunt, ist das enorme missionarische Potential von Menschen.
Nein, keineswegs der Religion, trotz der aktuellen Qur’an-Verteilaktion, die ich vollkommen okay finde.
Mission ist immer noch en vogue, wenn auch in anderen Gebieten.
Ganz groß in der Medizin, besonders bei nicht wissenschaftlich erwiesenen Bereichen, der sog. Paramedizin.
Nicht minder groß in der Ökologischen Bewegung.
Oder schon mal mit einem überzeugten Vegetarier oder gar Veganer gesprochen - es kann gut sein, viel eher als bei überzeugten Katholiken, daß man Objekt der Bekehrungsversuche wird.
Da geht es auch oft um das, was Leute für “objektiv gesehen einfach wahr” halten, da gibt es nicht “Deine Wahrheit” oder “Meine Wahrheit” wie im sich tolerant gebenden religiösen Niemandslandgespräch.
Mission war nie out, nur hat sich das eben in einer streng diesseitig orientierten Welt auf streng diesseitige Themen ohne Bezug zur Transzendenz verlagert.
Es ist erstaunlich, wie sehr insbesondere die Gegner der Kirche ihr Selbstverständnis der “Kirche=Leib Christi” verinnerlicht haben.
Wenn ein Mensch der Kirche etwas falsch macht, ist es immer die Kirche, die Fehler begeht.
Wenn dagegen ein Gegner der Kirche etwas falsch macht, ist es immer nur diese einzelne Person.
Christus ist vom Tod erstanden!
Eine bessere Nachricht gibt es nicht zu erzählen!
Meine Tochter ließ uns beide leider die Hl.Messe heute nicht bis zum Schluß mitfeiern, so daß wir schon früher gehen mußten (wie kleine Kinder halt schon mal so sind).
Als ich noch Kerzen an der Marienikone anzündete, zeigte sie auf das Bild und sagte:
“Oh, da, Mama!” (und sie spricht deutlich mehr als das, bezog sich also eindeutig auf die dargestellte Frau)
Damit ist eigentlich über Maria alles gesagt. Ein Kompendium der Mariologie.
Seit Jahren versuche ich immer wieder mal, kirchliche Entscheidungsträger dazu zu bringen, den Worten von den “gebildeten kirchlichen Laien im Arbeitsleben und der Gesellschaft” Taten folgen zu lassen und im deutschsprachigen Europa so etwas wie einen Masterstudiengang im Fernkurs für Katholische Theologie anzubieten.
Ich schrieb mehrfach an meinen Ortsbischof - ohne Erfolg.
Ein guter Freund, Priester und oft in Kontakt mit selbigem Bischof, sprach ihn auch darauf an - ohne Erfolg.
Ich schrieb an andere Bischöfe - ohne Erfolg.
Ich schrieb an einen Professor einer kirchlichen (nicht staatlichen) Fakultät und stieß auf Interesse und Verständnis, bei dem Rektor der Einrichtung ebenfalls - doch selbst dieser stieß bei dem zuständigen Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz auf Ablehnung.
Der Würzburger Fernkurs sei doch ausreichend und außerdem gäbe es für einen akademischen Fernkurs nicht ausreichend Interessenten. Selbst der Vorschlag des Rektors, den Würzburger Kurs als Bachelor zu modifizieren und einen neuen Masters andernorts anzubieten, wurde abschlägig bewertet.
Was mich besonders dabei fuchst - neben der Tatsache, daß die Kirchenhierarchie hier viele Laien einfach für zu blöd hält - ist, daß einfach so getan wird, als ob es keine Interessenten gäbe, bloß weil das Angebot fehlt
(Es gibt auch noch keine gemeldeten Interessenten für einen Flug zur Venus)
Deswegen viel mir gestern ein, wie man dieses Interesse deutlich machen könnte, ich selbst hatte ja schon einmal in die Runde hier gefragt und ein paar positive Antworten bekommen. Doch noch besser wäre etwas anderes: eine Facebook-Seite zu diesem Thema.
Und deswegen habe ich jetzt eine ziemlich einfache freigeschaltet, noch ohne Bilder oder so (und bin für Anregungen und Tips dankbar, dort oder hier):
http://www.facebook.com/FurEinenFernkursMastersInKatholischerTheologie
Auf “Gesichtsbuch” hatte ich gestern zu später Stunde eine kleine Diskussion mit der Mit-Bloggerin Elsa und einem anderen Teilnehmer aufgrund dieses Beitrages.
Ich hatte geschrieben, und natürlich hat sich diese Meinung seit gestern nicht geändert, daß ich für die Laisierung der Kleriker bin, die der Pädophilie überführt worden sind.
Das stieß auf Widerstand mit Argumenten, die ich nicht so recht nachvollziehen konnte.
Einerseits wurde mit existenziellen Nöten der dann Nicht-Mehr-Priester argumentiert. Auf meine Frage, welche existenzielle Nöte denn ein Single hierzulande so haben kann, dessen Rentenbeiträge nachbezahlt wurden - bei vormals sehr gutem Einkommen! - gab es leider keine Replik.
Dann kam das Thema der Doppelbestrafung, d.h. neben der weltlich juristischen auch noch die kirchliche. Daß das nicht nur bei uns Ärzten berechtigterweise auch möglich ist (Entzug der Approbation und somit Berufs- und Berufungsverlust nach schwerer Straftat), schien nicht so wichtig zu sein.
Nicht zuletzt wurde damit argumentiert, daß eine gezeigte Reue ja auch was “bringen”müsse (inhaltlich wiedergegeben). Die Reue bringt die Vergebung vor Gott, das ja, aber daß eine Reue dadurch auch Jobsicherheit mit sich bringen müsse, war mir vollkommen neu und konnte mir auch nicht wirklich erklärt werden. Gilt ja auch nicht für andere Straftäter.
Schließlich ging es - bevor ich dann schlafen mußte - um den besonderen “Status” des Priesters, der natürlich kein “Status” ist sondern ein “Stand”, was etwas gänzlich anderes ist. Ein Priester kann nicht natürlich nicht “entweiht” werden.
Mir ging und geht es nicht um juristische oder kanonische Fragen, sondern um das Zeugnis der Kirche. Ich habe überhaupt nichts gegen Barmherzigkeit von Seiten der Kirche, aber der oft gehörte Hinweis, daß diese dem Anschein nach unterschiedlich verteilt wird, ist nicht gänzlich von der Hand zu weisen. Barmherzigkeit und Vergebung muß auch nicht dazu führen, daß jemand wieder in Amt und Würden eingesetzt wird, wenn dies trotz Reue das Zeugnis der Kirche verdunkelt. Und daß es dies tut, ist hoffentlich nicht nur mir klar. Ich kenne selber tieffromme Menschen, theologisch höchst versiert, bei denen der Umgang der Hierarchie mit dem Mißbrauch zu schweren Glaubenskrisen geführt hat, zum Teil auch aus der Kirche heraus - auch Benedikt XVI. hörte dies ja von Mißbrauchsopfern.
Dabei geht es gar nicht darum, daß die Kirche mißbracht hat - denn die Kirche wurde auch mißbraucht, da die meisten Opfer ja Katholiken waren. Obwohl es nach dem Zeugnis der Schrift nicht allzu unwahrscheinlich ist, daß der Herr sich eindeutig mit der Seite der Opfer solidarisieren würde, nimmt die Kirchenleitung noch zu sehr die Sicht der Täter wahr.
Wann wird offiziell begonnen zu sehen, daß die Kirche mißbraucht wurde?
Wann beginnt man die Opfer auch offiziell und verbal als das zu sehen, was sie sind - zutiefst verwundete Glieder des Leibes Christi?
“Die Kirche hat AIDS” heißt es in manchen afrik. bischöflichen Stellungnahmen, um aufzuzeigen, daß die Kirche in ihren Gliedern von dieser Seuche selbst zutiefst betroffen ist.
“Die Kirche wurde mißbraucht von ihresgleichen”, so sollte es hierzulande heißen. Doch diese Wahrnehmung der Opfer als Subjekte der Kirche hat bislang offiziell und in Verlautbarungen noch nicht stattgefunden.
In dem oben zitierten Beitrag von Elsa steht auch ein Kommentar, der für meinen Standpunkt einen prominenten Fürsprecher aufführt. Der sel. JP2 sagte in der Ansprache an die amerik. Kardinäle im Jahr 2002 (Hervorhebung von mir):
It must be absolutely clear to the Catholic faithful, and to the wider community, that Bishops and superiors are concerned, above all else, with the spiritual good of souls. People need to know that there is no place in the priesthood and religious life for those who would harm the young. They must know that Bishops and priests are totally committed to the fullness of Catholic truth on matters of sexual morality, a truth as essential to the renewal of the priesthood and the episcopate as it is to the renewal of marriage and family life.
In dieser Nacht vor 800 Jahren floh Clara aus Assisi aus ihrem Elternhaus zu der jungen Bruderschaft um Franziskus und bekam von ihm Bußkleid, Schleier (nach dem Scheren der Haare) und Gürtel (sprich den Strick, den die anderen Brüder auch hatten).
Wer den Kopten sein Mitgefühl für den Heimgang ihres Papstes Shenouda III. mitteilen möchte, kann das hier tun.
If you struggle in temptation and fight against sin because you are in love with an idea you have of yourself as a holy soul or a religious person, you might succeed for a little while, but sooner than later you will fail and fall into sin. And this, in fact, is God’s mercy, for you are only flattering the flesh.
If you struggle in temptation and fight against sin because you believe in goodness or morality or the sovereignty of God or because of your duty to observe the state of life you have chosen for yourself, you might succeed for a time, but eventually you will also fail.
But if you don’t fight temptation at all, but instead rejoice to find yourself in temptations because you realize that in them God has found you worthy of embracing Christ crucified and sharing in his sufferings, and that this suffering is the resetting of the dingy sack of broken bones that is your mortal nature deformed and miserable in the effects of original sin–a procedure for which there is no anesthesia–then you have found the remedy for sin and the path from death to life.
(Quelle)
Die subtile Masche der Suggestion ist wieder unterwegs. Wie schon kürzlich hier in anderem Kontext angedeutet, wird bewußt Korrelation und Kausalität ausgetauscht.
Wo?
Eine Studie über die Integrationswilligkeit von Muslimen wurde veröffentlicht.
Nun steht da, daß ein Viertel der Muslime ohne deutschen Paß, die gleichzeitig sehr gläubig sind, das westliche Wertesystem ablehnen.
Daraus wird in den Medien und von manchen Polikern die Behauptung gemacht, sie tun das, weil sie sehr gläubig sind.
Das steht aber nirgendwo.
Korrelation ist keine Kausalität.
Würden vielleicht 5% aller Blonden die Schwulenehe ablehnen, weil sie blond sind? Oder halten 80% aller Deutschen Abtreibung für akzeptabel, weil sie Deutsche sind?
Mit nichts kann man die Menschen heutzutage mehr manipulieren als mit angeblichen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Daher gilt mehr denn je: aufgepaßt!
Wer sich für franziskanische Theologie interessiert und mal einen wirklich tollen Einblick in die franziskanische Anthropologie (also die Lehre vom Menschen, sprich das franziskanische Menschenbild) werfen will, dem empfehle ich diesen ersten Essay (ab Seite 5) von Johann Baptist Freyer ofm.
Vieles wird dort klar:
- das positive Bild des Menschen in den Augen des Franziskus, weil dem Menschen alles was er hat, geschenkt worden ist - nur die Sünde ist ihm eigen
- eine frische Interpretation des Sündenfalles: Adam hat nicht primär durch den Ungehorsam selbst gesündigt, sondern wegen seiner Motivation sich selbst das Gute aneignen zu wollen, daß doch nur dem Einen Guten gehört.
- wie früher schon mal erwähnt eine wunderbare Erklärung, warum der Neid zu den Hauptsünden gehört. Da alles Gute vom Einen Guten kommt, ist es eine Lästerung Gottes, anderen das Geschenk des Guten zu neiden.
Wenn Euch mal diese Menschen begegnen, die den Wert eines Menschenlebens am Bewußtseinszustand festmachen wollen, dann stellt doch einfach mal ein paar ganz naheliegende Fragen.
Kurz zur Einführung: es gibt Menschen, die meinen, daß der Wert eines Lebens daran festzumachen ist, wie sehr sich dieses Geschöpf seiner selbst bewußt ist (das setzt natürlich voraus, daß wir dieses Selbstbewußtsein des Wesens auch messen können, und daraus folgt, daß diese Meßbarkeit der eigentlich entscheidende Faktor wird, aber da ist eine andere Frage).
Das heißt konkret, daß manche mit medialer Kraft die Meinung verbreiten, ein bspw. 5jähriger Schimpanse, der es im Spiegel erkennt, wenn bei ihm auf dem Kopf eine Mütze ist und sich auf den Kopf greift, ist “mehr” wert , hat also mehr Lebensrecht, als ein 2 Monate altes Kind, das genau das noch nicht weiß.
Dabei ist es für diese Meinungsmacher auch irrelevant, welches Selbst-Bewußtsein ein Wesen mal haben wird oder hatte - es gilt nur der Augenblick. (Das hat natürlich Folgen für die Einschätzung von Kleinkindern und Demenzkranken, klar …)
Das ist ja auch eine ethische Möglichkeit, das muß man logischerweise zugestehen. Genauso muß man dann aber zugestehen, daß dieser Standpunkt noch nicht wirklich zuende gedacht ist (wie ich früher selbst dachte):
Denn welchen Wert hat dann der Mensch, der schlicht und ergreifend tief schläft (also Schlafphasen 2-4)? Das Selbst-Bewußtsein ist in diesen Momenten definitiv nicht da, das kann man in jedem Lehrbuch über den Schlaf nachlesen.
Und wenn dann die Antwort kommt: nein, das ist mit “nur der Augenblick zählt” nicht gemeint, dann darf man natürlich fragen, mit welcher Logik denn jetzt plötzlich “Augenblicks-Zeiträume” so gewählt werden, wie es einem in die krude Theorie paßt.
Eigentlich müßte es ja dieser Ethik zufolge erlaubt sein, jemandem eine Vollnarkose zu verpassen und ihn dann umzubringen - in dem Moment war er ja mangels Selbstbewußtsein deutlich weniger bis nichts wert.
Nur so ist diese Ethik zuende gedacht. Und jetzt kann jeder selbst entscheiden, für wie vernunftgeleitet er sie hält.
Heute wurde bekannt, daß die Kirche von Köln einen neuen Weihbischof bekommen wird: Dominik Schwaderlapp, derzeitiger Generalvikar des Erzbistums, wird die Vakanz einnehmen, die der kürzlich zum Kardinal kreierte Erzbischof von Berlin, Rainer Maria Woelki, hier hinterlassen hatte.
Damit wird der künftige Weihbischof auch für uns in Düsseldorf “unser Bischof” sein.
Ich werde ihn im Gebet begleiten und wünsche ihm Seinen Segen für sein Wirken hier im “Norden” des Erzbistums.
Wer meint, im Norden Nigerias sei die Gruppe Boko Haram ausschließlich unterwegs, um Christen zu vertreiben oder zu töten, dem empfehle ich diesen aufschlußreichen Text. Nicht umsonst waren die meisten bisherigen Opfer Muslime.
Morgen beginnt bekanntermaßen die (Große) Fastenzeit. Man sagt, es sei eine Zeit der Umkehr. Umkehr wohin?
“Kehrt um und glaubt an das Evangelium”, so wir der Herr zu Beginn des Markus-Evangeliums, das dieses Jahr im Mittelpunkt der liturgischen Lesungen steht, zitiert.
Ende Januar hatte ich eine kleine Diskussion darüber, was denn damit überhaupt gemeint sein soll, mit dem Evangelium. Diese Frage erscheint albern, ist es aber mitnichten.
Zu Beginn seines Wirkens ruft Jesus die Menschen auf, an die Frohe Botschaft zu glauben. Die Botschaft, die er meint, kann nichts mit Seinem Tod und Seiner Auferstehung zu tun haben, denn diese Ereignisse liegen noch weit vor Ihm. Was ist also die Frohe Botschaft?
In der Frühen Kirche hielt man die Bergpredigt für das Destillat dessen, was die Frohe Botschaft ausmacht, verbunden mit den Geschichten vom Barmherzigen Vater (oder Verlorenen Sohn) und vom Pharisäer und Zöllner. Die Frohe Botschaft ist die Hinwendung Gottes zu uns, die Seligpreisungen, die bedingungslose Annahme.
Das ist der eine Teil - und schon einmal ziemlich super. Doch nur das kann gemeint sein, wenn Jesus selbst zu so einem Zeitpunkt vom Evangelium, von der Frohen Botschaft spricht.
Mir ist es aber passiert, daß viele mit Evangelium nur das meinen, was sozusagen den ersten Teil zwar noch toppt, aber keineswegs alles ist, daß nämlich Gott selber Mensch wird und uns in die Lage versetzt, mit Ihm in Einklang zu leben und uns Vergebung schenkt. Natürlich ist das auch und vor allem Evangelium, aber der erste Teil darf nicht unter gehen, denn der ist sozusagen die Praxisanleitung für die Antwort des Menschen auf den zweiten Teil.