Bei 40 Grad

Thursday, 25. January 2007

“Bei 40 Grad im Schatten ändert sich die Theologie”, so habe ich es mal in einem theologischen Fachartikel aus Indien gelesen. Es bedeutet ja eigentlich nichts anderes, als daß Theologie nicht selten eine Deutung der Erfahrungen der Menschen ist - bestes Beispiel ist die Geschichte des Alten Israel.
Nur kann diese Art von Theologie in katholischem Kontext eben auch in Konflikt mit dem Lehramt stehen, wie es zum Beispiel manche Befreiungstheologien erlebten (es gibt ja nicht nur eine). Bei einer Einschätzung, in so einem Fall einer theologischen, sind ja beide Standpunkte wichtig, die der Ferne und die der Nähe. Kein Maler kann sein Bild gut beurteilen, wenn er immer davorklebt, der Abstand ist entscheidend. Doch beide sehen eben nicht alles.

Sei mir selbst sehe ich ein potentielles Konfliktpotential im medizinischen Bereich, insbesondere im Bereich der Palliativmedizin und der Frage, ob jemand im Fall der Fälle reanimiert werden sollte, ob jedes Leben unter allen Umständen und jederzeit zu jedem Preis wenn nur irgendmöglich verlängert werden muß (so etwas entscheide ich täglich, u. a. auch heute). Meine Antwort ist ein klares Nein zu dem immer und unter allen Umständen, doch kenne ich genug gläubige Menschen, die das anders sehen. Allerdings sehen sie dies anders aus theoretischen Erwägungen, sie kennen nicht die Risiken und häufigen Folgen. Dennoch sind auch sie zu berücksichtigen, denn sie helfen den Menschen “an der Front”, ihre Sichtweise ein wenig zu relativieren. Doch solange diejenigen, die die Entscheidungen fällen, auch zu verantworten haben - und das sind nun einmal wir Ärzte - haben wir auch die Letztentscheidungsgewalt. Mit allen Konsequenzen und seien es juridische.

Deswegen halte ich Medizinethiker, die wenig bis null Kontakt zum Kliniksalltag haben, auch nur für bedingt geeignet. Sie haben einfach keinen Plan vom Zeitmangel, von den Sekundenentscheidungen über Leben und Tod, vom Druck von vielen Seiten, sie reden insbesondere von Sachen, deren Folgen sie letztendlich nicht kennen, haben also faktisch wenig Ahnung. Wer Ethiker ist und selbst mal als Arzt oder im Pflegepersonal gearbeitet hat, der wird auch gleich für voll genommen - Theoretiker helfen uns nicht.

Daher verstehe ich auch das Konfliktpotential in vielen theologischen Bereichen, auch wenn hier die Ebene eine andere ist, aber ich verstehe das menschliche Konfliktpotential. Was will denn jemand, den Mutter Kirche rundum versorgt, einem Armen erzählen, daß “die Befreiungstheologie” (es gibt wie gesagt derer viele, aber es wird ja so gern verallgemeinert) in sich schlecht sei. Was will den jemand, der täglich in seinem eigenen warmen Bett schlafen kann und der über warmes sauberes Wasser verfügt, einem wirklich Armen erzählen über die rechte Theologie?


Gestern

Monday, 22. January 2007

Sie: Du arbeitest also in einem Petrus-Krankenhaus?

Ich: Ja.

Sie: Und Du wohnst auf der Paulusstraße?

Ich: Ja. Und ich bin ziemlich katholisch.

Sie: Na dann ist ja alles gut.


Meine Gedanken in fremden Worten

Sunday, 21. January 2007

Dies Domini.

Schon seit einiger Zeit habe ich nichts mehr über Aspekte des Dauerthemas “Gesundheitssystem in Deutschland” geschrieben. Nun finde ich in der aktuellen Ausgabe des Ärzteblattes einen Artikel eines bis vor kurzem in Norwegen tätigen Allgemeinarztes, der meine Meinung zu 100% wiedergibt (und bei dem auch nicht wenige Kollegen ihr Fett wegbekommen).

Ein Auszug daraus:

Etwa dreimal im Jahr geht jeder Norweger durchschnittlich zum Arzt, mehr als 16-mal jeder Deutsche, wie jüngste Untersuchungen einer Krankenkasse zeigen. Dabei werden die Deutschen aber nicht gesünder. Der Norweger (und der nicht verschreckte Mensch auf dem Land) entfernt sich die Zecke selber, weil er nicht durch wohlmeinende Ratgeber verunsichert wird und hinter jedem Tier eine tödliche Krankheit befürchtet. Er vertraut darauf, dass Pfeifgeräusche im Ohr nach ein paar Tagen Pause wieder verschwunden sind. Für die Krankheit „Hörsturz“ gibt es im Norwegischen gar kein Wort – also auch keine Besorgnis. Gestresste Politiker gönnen sich einfach ein freies Wochenende. In den Wartezimmern einiger norwegischer Allgemeinärzte hängt folgendes Schild: „Vorsicht: Sie verlassen Ihre persönliche Lebenswelt. Wenn Sie jetzt das Gesundheitswesen betreten, fragen Sie Ihren Arzt nach Nebenwirkungen und Risiken.“

Meine Erfahrung in Klinik und ambulanter Medizin, besonders bei den vielen Notfällen, die nach einfachstem Laienermessen keine sind (trifft fast ausschließlich junge Menschen, aber nicht nur, wie ich letzte Nacht feststellen durfte), sind allerdings die, daß man als schlechter Arzt gilt, wenn man “nichts” bis “wenig” tut: da empfiehlt man einem Patienten einfach nur Ruhe und Schonkost, und er will aber Medikamente (die nichts bringen); eine andere (gerade 18!) wollte unbedingt einen Tropf (und somit Schmerzen durch den Einstich in die Vene), obwohl ihr die eine Tablette genauso geholfen hätte.
Im ambulanten hausärztlichen Notdienst wollen fast alle “eine Spritze” (das Wundermittel schlechthin anscheinend), selbst bei einem harmlosen grippalen Infekt sind die Leute enttäuscht, wenn ich keine Antibiotika verschreibe (die da bekanntlich nichts bringen).

Wenn es in Norwegen wirklich so sein sollte wie in dem Artikel beschrieben, dann sind sie dort einfach viel weiter als Städter in Deutschland.


Seine Musik bleibt

Friday, 19. January 2007

Am 13. Januar, vor sechs Tagen, ist einer meiner wichtigsten musikalischen Vorbilder im Alter von 57 Jahren gestorben. Mit 16 Jahren kaufte ich mir anno 1992 als Gastschüler in St. Louis/Missouri in einem Plattenladen mangels CD-Spieler eine Musikkassette (diese Dinger gab es damals noch), irgendeine, Hauptsache es war ein Tenorsaxophonist dabei. Und es wurde dann “The Return of the Brecker Brothers” mit dem Saxophonisten Michael Brecker.

Seine Soli waren die ersten, die ich mir mühsam, soweit es eben ging, Stück für Stück versuchte herauszuhören und damit meine Gastmutter nicht nur begeisterte. Sein kraftvoller Ton, der unverwechselbare Sound und die Vielseitigkeit wirken bis heute nach, in meiner Hörliste rechts ist sein jetzt doch allerletztes Album als Leader nicht zufällig dabei.

Die NZZ hat einen sehr schönen Nachruf gebracht.

Rest in Peace, Michael. Du hast nicht nur mir schöne Stunden bereitet.


Vorwort

Tuesday, 16. January 2007

Wahrscheinlich kennen es schon einige, ich habe es erst jetzt gelesen: das komplette Vorwort von B16 zu seinem Jesus-Buch, welches dieses Jahr wohl auf den Markt kommt (ja, auf den Markt, es ist nämlich einer).

Korrektur: es stammt diesmal nicht vom Papst als Amtsträger, sondern vom Christen Joseph Ratzinger:

Gewiß brauche ich nicht eigens zu sagen, daß dieses Buch in keiner Weise ein lehramtlicher Akt ist, sondern einzig Ausdruck meines persönlichen Suchens „nach dem Angesicht des Herrn“ (vgl. Ps 27,8). Es steht daher jedermann frei, mir zu widersprechen. Ich bitte die Leserinnen und Leser nur um jenen Vorschuß an Sympathie, ohne den es kein Verstehen gibt.

Meine Sympathie hat er eh, und den Rest des Vorwortes kann ich auch nur unterschreiben (bzgl. der historischen Beurteilung der Evangelien).


Desillusion

Monday, 15. January 2007

Es überrascht mich nicht wirklich, ich habe dem Braten auch noch nie getraut, da sich mit nichts so gut Geld machen läßt wie mit dem Gewissen der Menschen (die Kirche kennt das ja aus früherem Handel mit Ablässen).

Es geht um Entwicklungshilfe und Entwicklungspolitik. Eigentlich entwickelt sich da nur zweierlei: erstens ein Markt für Entwicklungshilfe und so manche umtriebige Organisation (Freunde von mir, die gerade für zwei Jahre im Sudan ebensolche betreiben, haben mir kürzlich auf Heimatbesuch erzählt, wie schnell man da Kohle machen kann - sie tun es übrigens nicht, gehören eben im geldscheffelnden Sinn der “falschen” Organisation an), und zweitens die Abhängigkeit von den Ländern und Nationen der Geber.

Muhammad Yunus, der Träger des Friedens(!)nobelpreises 2006, sieht das ja ganz genauso, denn Almosen machen letztendlich abhängig.

Religiös betrachtet erscheint diese Aussage von einem Muslim wie ihm doch erstaunlich, zählt doch die Gabe des Zakat zu den Fünf Säulen des Islam. Doch fehl geht, wer dabei denkt, es handele sich um einen wirtschaftlichen oder gesamtgesellschaftlichen Anspruch der Ausgleichenden Gerechtigkeit. mitnichten. Es geht um die Reinigung der Seele des Menschen, es geht also um den Geber, nicht um den Empfänger.

Unser Herr Jesus Christus hat schon einige Zeit zuvor das Almosengeben kritisiert, wenn man sich davon ein Freikaufen des Gewissens erhofft - doch zahlreiche christliche Hilfsorganisationen nutzen diesen Trieb alljährlich mindestens zur Adventszeit aus. Almosengeben gehört aus gutem Grund nicht zu irgendwelchen Säulen des Christentum - es geht nämlich um Liebe, letztendlich um die Anforderung der Ganzhingabe. Da ist es mit Almosen nicht getan. Sicher, Almosen sind besser als nichts - zumindest für den Geber, in Notsituationen auch für den Empfänger. Doch als Regel können sie Notsituationen zementieren.

Wie ich auf all das komme? Hier steht es.


In einem Rutsch

Saturday, 13. January 2007

durchgelesen habe ich dieses Buch. Nun ja, nahezu, aber innerhalb weniger Tage war es durch. Der Inhalt verspricht weit mehr als der etwas spröde Klappentext.
Da mich seit Beginn meiner religiösen Existenz die islamische Welt interessiert, konnte ich diesem Buch nicht widerstehen, zumal es mittlerweile recht günstig zu bekommen ist.

Bereits vor rund drei Jahren habe ich hier das Testament des Priors der Trappisten im algerischen Tibhirine, Christian de Chergé, in einem Eintrag verbreitet - und wundere mich jetzt übrigens darüber, daß ich damals schon von dem Buch wußte.
Selbiges beginnt bei der Lebensgeschichte des späteren Priors Christian, seine Leidenschaft für Algerien, seine Lebensrettung dank eines einfachen Muslimen, der wie die große Mehrheit friedliebend war und dafür sterben mußte, daß er einen “Roumi” (Christen) schützte.
Es zeigt, wie Inkulturation funktionieren kann. Das Buch zeigt auch, daß es nur über Liebe geht, daß Mission unter Muslimen heutzutage insbesondere Mission durch Lebenszeugnis ist (zumal in einer Bevölkerung mit hohem Anteil an Analphabeten, wie in fast allen arabischen Ländern). Es gab auch Konflikte innerhalb der Brüder, deren Alltagsleben und auch spezifisch Mönchische nicht so sehr beleuchtet wird wie das Leben innerhalb eines muslimisch geprägten Landes, die daherrührten, daß der Prior nach Meinung einiger Brüder zu wenig die eigene christliche Identität hervorhob. Dazu wird der Bürgerkrieg in Algerien selbst gut erläutert und mit Hintergründen gespickt erklärt.

Als Christ unter muslimischer Mehrheit, das erkannte schon Franziskus vor fast 800 Jahren, geht es besonders um das “unter”. Das war zu Zeiten des Heiligen aus Assisi unbeliebt und ist heute auch kein Mainstream innerhalb der Kirche. Doch ich denke es ist eben der Weg der Liebe.

Sie fingen mit zwölf an.


Anfrage

Saturday, 13. January 2007

Ob die meisten liturgischen Tradis wissen, daß der angeblich original Gregorianische Choral heutzutage genausowenig dem ursprünglichen entspricht wie ein Klavierkonzert von Mozart im Jahre 2007 dem ursprünglichen?

Ob die besonders strengen etwas von der Obertonreihe und der Wohltemperierten Stimmung von Andreas Werckmeister aus dem 17. Jahrhundert verstehen, die den Weg für mittlerweile die vorherrschende Gleichstufige Stimmung bereitete? War der überhaupt katholisch? Nachher klingt die Orgel noch nach einem protestantischen Ketzer? :-)

Ob sie verstehen, daß ein F# und ein Gb physikalisch eben (aufgrund der Obertonreihe) gar nicht dasselbe sind (erst die Wohltemperierte Stimmung erlaubte die enharmonische Verwechslung, ist aber eine komplett “unnatürliche” Stimmung)?


Entdeckungen

Thursday, 11. January 2007

Je mehr ich mich mit dem Dritten Orden der Franziskanischen Familie beschäftige, desto mehr entfernte Bekannte tauchen dort als Mitglieder desselben auf.

Ein paar möchte ich nennen, die Reihenfolge ist willkürlich, Heiligen- oder Seligentitel lasse ich weg:
Michelangelo, Giotto, Leonardo Da Vinci, Christoph Columbus, alle Päpste von Pius IX. bis einschließlich Johannnes XXIII., Kardinal Karl Borromäus, Vinzenz Pallotti, Johannes Vianney (der Pfarrer von Ars), natürlich Elisabeth von Thüringen, ebenso natürlich Raimundus Lullus, sogar Franz Liszt und heute entdeckt: Miguel de Cervantes.

Mal sehen, wer mir als nächster über den Weg läuft.


Nachtrag

Wednesday, 10. January 2007

Nochmal ein kurzer Gedanke zu diesem Eintrag bzw. zu dem dort erwähnten Film über den Stern von Bethlehem. Ich halte diese These ja für wirklich plausibel.

Wenn man sich das babylonische Exil so vergegenwärtigt, daß nicht alle Juden ins Verheißene Land zurückgekehrt sind - Gründe mag es viele gegeben haben - so wird hieraus ja auch erklärlich, warum die Schriftgelehrten und Sterndeuter des Königreiches Juda nicht selbst den “Stern” richtig deuten konnten - ihnen fehlte eben die Symbiose aus messianischer Erwartungshoffnung und babylonischer Symbolsprache. Was kann das für uns heute bedeuten, wenn wir einmal mehr davon ausgehen, daß wirklich jedes Détail der Schrift auch eine tieferliegende Bedeutung für uns haben könnte?

Ich denke, diese Bedeutung hat sich im Lauf der Geschichte schon oft gezeigt - denn wie oft mußte die Kirche etwas als genuin christlich erkennen, was ihr erst von außen aufgedrängt wurde?

Wir sollten unsere Herzen offen halten, vor allem für das, was uns erst als fremd erscheint. Expertentum scheint nicht des Herrn ausschließliche Weise der Wahrheitsvermittlung zu sein.


Parusie?

Wednesday, 10. January 2007

In dieser vergangenen Adventszeit ist mir das erste Mal bewußt geworden, daß der Großteil der immer wiederkehrenden Gebete der Katholischen Liturgie außerhalb der Eucharistiefeier viel eher adventlichen als österlichen Charakter haben. Aus dem Stundengebet wären da der Benedictus und das Magnificat zu nennen, beides Gebete bzw. Lobpreisungen (insofern kann kaum ein Katholik was gegen Lobpreis haben), die aus der unmittelbaren Zeit vor des Herrn Geburt stammen.

Der Engel des Herrn wiederum ist die adventliche Ankündigung schlechthin.

Nun gut, mich mag mein obiger Eindruck täuschen, aber vielleicht ist es nur noch die Stundenliturgie, die die Sehnsucht nach der Wiederkunft des Herrn, der Parusie, wachhält. Der Messias Israels Jesus von Nazareth, viel mehr noch als das, nämlich der wahre Sohn Gottes, wurde Mensch, und die Mehrheit derer, die die Ankunft des Messias zumindest nach außen hin erhofften, haben Ihn abgelehnt.

Hoffentlich werden wir einst aus diesem Beispiel gelernt haben.


Maßstabsgerecht

Sunday, 07. January 2007

Dies Domini.

Die Bibel enthält sechs Ermahnungen an Homosexuelle und 362 Ermahnungen an Heterosexuelle. Das heißt aber nicht, dass Gott die Heterosexuellen nicht liebt. Sie müssen nur strenger beaufsichtigt werden.
(Lynn Lavner)

Gefunden bei soomah und von hier kopiert.


Schön

Sunday, 07. January 2007

Dies Domini.

Einer der besten (und humorvollsten) Künstler in der Musik der letzten Jahrzehnte mit einem der schönsten Stücke der Kirchenmusikgeschichte, eben ganz auf die Art von Bobby McFerrin:


(Gefunden bei Mark Shea)

Ach ja, wer sonst außer vielleicht dem Kommerz-Hit “Don’t Worry, Be Happy” nichts kennt, dem seien dieses und jenes sehr ans Auge und Ohr gelegt.


Aus aktuellem Anlaß

Friday, 05. January 2007

Da morgen nicht nur in Köln ein Hochfest ist, wenn auch besonders da (und man mich aller Voraussicht nach um 10.00 Uhr im Dom wird finden können), bringe ich noch einmal den Hinweis auf einen sehr sehenswerten Film aus dem Jahr 1999, in dem der Astrophysiker Prof. Harald Lesch erzählt (by the way, kein Katholik), wie das mit dem Stern von Bethlehem wohl auch gewesen sein könnte - sprich, warum es ihn durchaus und mit allen Naturwissenschaften dieser Welt vereinbar gegeben haben könnte.

Ansehen.

(Bei wikipedia findet sich ein längerer und kritischer Artikel zu der im Film genannten Theorie)


Nur sie

Friday, 05. January 2007

Als ich vor Jahren mal mit einer muslimischen Freundin bei einem gemeinsamen Urlaub durch ein Dorf in Portugal spazierte und wir uns die getünchten Häuser des Dorfes ansahen, war ihre spontane Reaktion beim Anblick einer Marienstatue an einer Hauswand ein wirklich verwundertes “Ihr nennt sie ‘Mutter Gottes’, nicht wahr?”, gefolgt von einem leichten Kopfschütteln.

In diesem Augenblick wurde mir einmal mehr klar, was dieser Titel bedeutet, wie sehr das zusammengeschriebene ‘Muttergottes’ eigentlich die Aussage selbst etwas hintanstellen kann.

‘Mutter Gottes’ ist ja zuallererst eine Aussage über den Sohn, und da griff ich natürlich auch den Gesprächsfaden auf. Die verwunderte Frage zeigte mir aber auch, wie krass die Aussage über Maria ist (und wie sehr auch bei eher kulturell geprägten Muslimen die absolute Transzendenz Gottes verankert ist). Gott, niemand sonst, nimmt Fleisch an aus einer Frau, aus ihrem Leib. Warum manche Protestanten (meines vielleicht falschen Wissens nach insbesondere Freikirchler) mit dem Titel der ‘Mutter Gottes’ ihre Probleme haben, wenn sie ansonsten doch an der Trinität und Christologie festhalten, habe ich noch nie verstanden, bei Muslimen ist mir das natürlich vollkommen klar.

‘Mutter Gottes’, eine echt gewagte Bezeichnung (und deswegen nicht weniger wahr).

Und wie schon früher, immer wieder in seiner Tiefe unauslotbar.


Jimi am Baß

Thursday, 04. January 2007

Dieser Mann, Dan Berglund, Teil meiner derzeitigen Hörneigung (siehe Liste rechts) als Bassist von E.S.T., spielt den Baß auf eine Weise, wie ich es noch nie vorher gehört habe. Endlich wird dieses Instrument mal auf eine Ebene mit dem Rest der Band gehoben, anstelle immer nur den Hintergrund und am und an ein Solo zu liefern.

Durch vielfältige Effekte läßt Berglund den ehrwürdigen Baß wie die Gitarre von Jimi Hendrix röhren oder auch ganz ohne klassisch gezupft an den Walking Bass früherer Tage erinnern. Mir gefällt ersteres besser, meine Ohren brauchen eben immer mal wieder was neues. Hier heftig bei der Arbeit:

(Nein, ich spiele keinen Baß)

Hier mal ein Video von denen live.


Teil des ganzen

Saturday, 30. December 2006

Da nach den Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils, genauer gesagt der Konstitution “Lumen Gentium” im Abschnitt 23, folgendes über die Diözesen und Bistümer gilt (sie werden in den Konzilstexten “Teilkirchen” genannt):

In ihnen und aus ihnen besteht die eine und einzige katholische Kirche.

habe ich mir erlaubt, eine weitere Kategorie namens “Die Kirche von Köln” (meine Ortskirche) zu eröffnen. Nach Rom wird eh schon genug geschaut (was nicht schlecht ist). Doch nur Fernsicht verstellt den Blick auf das wortwörtlich Naheliegende.


Wie wäre es, …

Thursday, 28. December 2006

wenn die Deutsche Bischofskonferenz entscheiden würde, den heutigen “Tag der Unschuldigen Kinder” als gebotenen liturgischen Gedenktag für die über 120.000 pro Jahr getöteten ungeborenen Kinder in diesem Land einzuführen?

Was spräche dagegen? Sind ungeborene Kinder nicht unschuldig?

Zuerst dachte ich ja an die Weltkirche, aber in vielen spanischsprachigen Ländern gilt dieser Tag als Äquivalent zu unserem 1. April, insofern paßt das ernste Anliegen nicht so ganz.


Mitten in der Weihnachtszeit

Monday, 25. December 2006

Eine Nachricht der Trauer.

James Brown ist tot. Auf daß jetzt das wahre “I feel good” für ihn und an ihm Realität werde!

R.I.P. (und “make it funky”)


Und das Kind lächelte

Saturday, 23. December 2006

Eines Tages entschied die Muttergottes, zusammen mit dem Jesuskind ein kleines Kloster zu besuchen. Sehr stolz auf diese Ehre, bildeten alle Priester eine lange Reihe, um einer nach dem anderen dem Herr und Seiner Mutter die Ehre zu erweisen. Einer trug herrliche Gedichte vor, ein anderer zeigte wunderschöne Bibelillustrationen, ein dritter erzählte interessante Geschichten von zahlreichen Heiligen. So verehrte ein Mönch nach dem anderen die Jungfrau und das Jesuskind.
Ganz am Schluß der Reihe gab es einen ganz einfachen Mönch, den einfachsten des gesamten Konventes, der nie die weisen Texte gelernt hatte. Seine Eltern waren auch sehr einfach gewesen, sie arbeiteten bei einem Zirkus in der Nähe, und das einzige, was sie ihm beigebracht hatten, war das Jonglieren.
Als er an der Reihe war, wollten die anderen Mönche die Ehrerbietung abschließen, da der alte Mönch eh nichts wichtiges zu sagen habe und den Eindruck des Konventes schlecht machen könnte. Aber tief in seinem Inneren hatte auch er das Bedürfnis, etwas von sich der Muttergottes und dem Jesuskind zu geben.
Verschämt und unter dem ablehnenden Blick seiner Mitbrüder holte er einige Orangen aus der Kutte, warf sie in die Luft und fing an zu jonglieren.
Da fing das Jesuskind an zu lächeln und klatschte in die Hände. Und es war dieser einfache Mönch, dem die Jungfrau das Jesuskind gab, um Ihn ein wenig in den Armen zu halten.

Nach dem spanischen Vorwort aus “El alquimista” (der Alchimist) von Paulo Coelho.

Ein gesegnetes Weihnachtsfest Euch allen!


Geschwisterliche Hilfe

Thursday, 21. December 2006

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner (mein Ortsbischof) ist ja ein immer wieder gerne verwendeter Prellbock antikirchlicher Animositäten, die auch häufig theologisch im Trüben fischen. Wer zur letzten groß kommentierten Äußerung und Anweisung seinerseits, daß katholische Religionslehrer nicht mit katholischen Kindern an interreligiösen Gebeten teilnehmen, was finden will, hat im Netz genug Möglichkeiten.

War übrigens mal wieder interessant zu lesen, wie manche direkte und indirekte Verkündigungsbeauftragte da verbal einen auf dicke Hose machen. Wenn ich so von meinem Chef in aller Öffentlichkeit reden würde, würde der mich feuern.

Zu Recht.

Katholische Relilehrer können dies (eben katholische Relilehrer) nur aufgrund der kirchlichen Missio (”Sendung”!) sein, und diese erteilt der zuständige Bischof, sonst niemand.

Nun, wie dem auch sei, es seien jedem seine 15 Minuten Ruhm gegönnt.

Der evangelische Landesbischof von Bayern sagt übrigens folgendes dazu (und das findet man hier in der Mittelbayerischen Zeitung, aber nicht in der BLÖD):

Ich glaube, dass das wirklich falsch verstanden worden ist. Es gibt öfter mal Äußerungen von Kardinal Meisner, denen ich nicht zustimme, aber diese kann ich wirklich voll bekräftigen. Es geht ja nicht darum, dass man nicht mit Muslimen ein Adventslied singen darf. Doch wir können nicht so tun, als könnten wir gemeinsam Gottesdienst feiern. Ich kann aber die Muslime einladen und sagen: Schau doch mal, wie die Christen Gottesdienst feiern. Seid herzlich willkommen. Und dann gehe ich umgekehrt mit in die Moschee. All dieses ist sogar notwendig.


Bloglesen bildet

Thursday, 21. December 2006

Die letzten beiden Tagesevangelien, die von gestern und vorgestern (das heutige muß ich erst noch genau lesen und bebeten), stellten den lukanischen Bericht von der Verheißung an Zacharias und an Maria vor Augen. Beide werden Eltern, obwohl sie es nicht erwarten, beide haben so ihre je eigene Anfrage, zweifeln, werden aber im Laufe der Zeit ganz anders bedacht. Den einen bestraft der Engel Gabriel für seinen Unglauben, die andere wird im Himmel einst gekrönt.

Dabei klingt es laut Einheitsübersetzung doch sehr ähnlich.

Zacharias (Lk 1,18):

Woran soll ich erkennen, dass das wahr ist? Ich bin ein alter Mann und auch meine Frau ist in vorgerücktem Alter.

Maria (Lk 1,34):

Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?

Schon gestern fragte ich mich - wie schon zuvor - warum wird Zacharias so behandelt (auch wenn er nach der Geburt und Namensgebung des Johannes in Jubel ausbricht), Maria dagegen ganz anders?

Eine Antwort fand ich hier (aus Widerwillen gegen die Dominanz des “Englisch müßt ihr halt können” bleibt das arroganterweise unübersetzt), daher fand ich diese Antwort auch so erhellend für mich und nachschauenswert:

Me han explicado ya algunas veces cómo la respuesta de Zacarías (Lc. 1, 5-25) no es igual que la de la Virgen María (Lc. 1, 26-38). El primero duda de las palabras del ángel, la segunda no, aunque pregunte cómo es eso posible.
En la traducción del Evangelio que me llega por “Evangelio del día” (días 19 y 20 de diciembre) hay una palabra clave que me ayuda a entenderlo un poco más. Zacarías dice: “¿Cómo puedo estar seguro de esto?”. Lo cual es claramente distinto a preguntarse cómo algo puede ser posible, que es lo que hace María.
¡Y qué bueno que Dios permita que preguntemos cómo es algo posible! Me animaría a decir, entre nos, que eso es una prueba de cómo la fe no debe excluir a la razón.
(Por supuesto, verifiquen esto con su teólogo amigo).

Nur gibt die deutschsprachige Einheitsübersetzung dies aber als Erklärung überhaupt nicht her. Auch die Volksbibel mit der Schöningh-Übersetzung lautet da nicht großartig anders als die Einheitsübersetzung. Doch der Kommentar dort ist hier zitierenswert (übrigens generell ein phantastischer Kommentar zum NT!, die absolut kostenlose Volksbibel ist eh ein Muß auf jedem Rechner).

Zu Zacharias:

Doch Zacharias, betagt wie seine Frau (s. zu Lk 1,7), vermag wie einst Sara (s. zu Mk 10,25-27) dem bloßen Wort (logos, s. zu Lk 8,19-21) Gottes nicht zu glauben (pistis, s. zu Mk 1,15 B) und hätte gern ein Zeichen (s. zu Mt 12,38-39;Mk 2,12;Mk 8,11-13. 11. 12. 13). Es wird ihm zuteil, wenn auch auf schmerzliche Weise: der Engel (s. zu Mt 1,20 B) offenbart sich als einer der ersten Boten Gottes: Gabriel (»Starker Gottes«) ist wie Rafael »einer von den sieben, die vor dem Herrn (s. zu Mt 1,22 B) stehen« (Tob 12, 15). Er war schon dem Daniel erschienen: »Während ich noch mein Gebet sprach, eilte der Mann, Gabriel, den ich früher im Gesicht geschaut hatte, im Fluge zu mir heran, um die Zeit des Abendopfers. Er kam, sprach mit mir und sagte: Daniel, nunmehr bin ich ausgezogen, dir Klarheit zu bringen. Zu Beginn deines Flehens erging ein (Gottes)wort, und ich bin gekommen, es (dir) mitzuteilen. Denn Gottes Liebling bist du! Also merke auf das Wort und achte auf das Gesicht« (Dan 9, 21 - 23)! Wenn auch der Unglaube Gottes Heilsabsichten, die zu ihrer Zeit (kairos, s. zu Lk 21,8) in Erfüllung gehen, nicht vereiteln kann - der Engel nimmt die Frohbotschaft (euangelion, s. zu Mt 4,23 C) nicht zurück -, Zacharias wird doch bestraft, so daß er an der Wirklichkeit der Erscheinung, dem Gesicht (V.22) nicht mehr zweifeln kann. Er wurde wohl taubstumm (Lk 1, 62!).

Zu Maria:

Marias Frage soll wohl nach der Absicht des Schriftstellers die Antwort des Engels vorbereiten, aus der klar hervorgeht, daß es in diesem Fall keines Mannes bedarf. Maria fragt nicht, weil sie wie Zacharias (s. zu Lk 1,18-20) nicht glaubt (V.45). Wohl auch nicht, weil sie sich entschlossen hätte, um Gottes willen nie einen Mann zu erkennen (s. zu Mt 1,25). So zu denken lag gerade frommem jüdischem Denken fern (s. zu Mt 19,12;Mk 10,13). Im Gegenteil war Maria bereits verlobt, aber weil sie noch nicht heimgeführt worden war (s. zu Mt 1,18 A), mußte ihr die angekündigte Schwangerschaft die Frage aufdrängen. Wie soll dies geschehen, da ich (noch) keinen Mann erkenne, mit Josef noch keinen ehelichen Umgang habe und nach der gottgewollten Ordnung auch noch nicht haben darf? Gerade weil Maria dem Wunsch Gottes unverzüglich nachkommen möchte, fragt sie nach einer Weisung, ob sie sich etwa Josef gegenüber anders zu verhalten habe.

Zwei wichtige Unterschiede wären meines Erachtens noch anzumerken, wodurch der rein gesinnungsmäßige “innere” Aspekt von Zacharias und Maria erweitert werden würde: a) hatte Zacharias laut der Aussage Gabriels dafür gebetet und scheint daher an die Macht seines eigenen Gebetes - ergo die Macht Gottes - nicht zu glauben (warum betet er dann?), Maria dagegen traf das alles vollkommen unerwartet; b) wurde so dem Volk ein Zeichen gegeben, was zu dem Zeitpunkt nicht so wirkungsvoll bei Maria hätte “in Szene” gesetzt werden können. Okay, Punkt a) ist schon wichtiger, das gebe ich zu…

Ach, c) nicht zu vergessen: Zacharias erwartet, daß er es selbst verstehe, bevor es passiert, Maria dagegen setzt das, also sich selbst und ihr eigenes Verstehen, gar nicht als Maßstab. Vielleicht das Entscheidende…


Así soy

Saturday, 16. December 2006

Es gibt, wie in vielen Bereichen auch hier, zwei Sorten von Menschen. Die einen treten an fremde Personen erst einmal mit einem Gründgefühl des Vertrauens heran, die anderen mit dem des Mißtrauens.

Ich gehöre zur ersten Gruppe, und trotz der dadurch häufiger gemachten Erfahrung einer herben Enttäuschung trifft es eben dieses Gedicht (gefunden hier):

Me sentiré mal si pienso bien de alguien
y luego soy defraudado.
Pero me sentiré peor si pienso mal
y él resulta ser honrado.


Ich hatte mich schon gewundert

Thursday, 14. December 2006

Eine Million Euro für ein “Pastorales Zentrum” von gerade einmal 30 m² schien mir dann doch ein wenig viel, bzw. es schien mir zu wenig “Zentrum”. Doch AsiaNews behauptet dies, zumindest auf seiner englischsprachigen Ausgabe. In der italienischen klingt das schon anders, auch das vatikanische Original spricht von 30.000 Quadratmetern. Tja, so ist das eben, wenn im Englischen der Punkt ein Komma ist.

Wäre ja auch lustig, auf 30 Quadratmetern

areas for youth and for families apart from accommodation, meeting rooms, rooms for catechism, classrooms and a sports ground.


Gedankensplitter

Wednesday, 13. December 2006

Als ich heute vom Einkaufen zurückschlenderte, kam mir der Gedanke, daß der Wunsch vieler Christen, der Name Gottes möge doch bitte in der (abgelehnten) Europäischen Verfassung auftauchen, ein Verstoß gegen das Gebot darstellen würde, den Namen Gottes zu heiligen (ist ja sowohl in den Zehn Geboten als auch im Vaterunser zu finden).

Daher lohnt es sich meines Erachtens besonders in der Zeit des herannahenden Herrn, sich das Glaubensbekenntnis des brasilianischen Dominikaners Frei Betto einmal zu betrachten. Ich weiß, Frei Betto ist auch nicht ohne Fehler, aber wer ist das schon?

Der Gott, an den ich glaube

Ich glaube nicht an den Gott der Funktionäre;
auch nicht an den Gott der Generäle
oder an den Gott auf patriotischen Feiern.
Ich glaube nicht an den Gott der offiziellen Totenehrung;
auch nicht an den Gott der Audienz-Säle,
des Vorwortes zu den Grundgesetzen
oder des Abschlusses großartiger Ansprachen.
Ich glaube nicht an den Gott des Glücks der Reichen;
auch nicht an den Gott der Angst der Wohlhabenden
oder der Freude derer, die das Volk berauben.
Ich glaube nicht an den Gott des erlogenen Friedens;
auch nicht an den Gott der Ungerechtigkeit gegen das Volk
oder der ruhmreichen Überlieferungen der Nation.
Ich glaube nicht an den Gott der leeren Predigten;
auch nicht an den Gott der üblichen Begrüßungen
oder der Ehen ohne Liebe.
Ich glaube nicht an den Gott, der nach dem Bild und Modell der Mächtigen geschaffen wurde:
auch nicht an den Gott, der als Beruhigungsmittel
für das Elend und die Leiden der Armen erfunden wurde.
Ich glaube nicht an den Gott, der an den Wänden hängt und schläft oder sich in den Schränken der Kirchen versteckt.
Ich glaube nicht an den Gott der Weihnachtsgeschäfte;
auch nicht an den Gott der prunkhaften Werbung.
Ich glaube nicht an den Gott, den die Menschen aus Lügen und wie aus zerbrechlichem Lehm modelliert haben;
auch nicht an den Gott der herrschenden Ordnung
auf der Grundlage einer zugelassenen Unordnung.

Der Gott, an den ich glaube, ist in einem Tierstall zur Welt gekommen,
war Jude,
wurde von einem ausländischen König verfolgt
und zog wie ein Fremder in Palästina umher.
Er ließ sich begleiten von Leuten aus dem Volk;
er gab denen, die Hunger hatten, zu essen;
denen, die im Dunklen lebten, Licht;
denen, die im Gefängnis saßen, Befreiung;
denen, die Gerechtigkeit verlangten, Frieden.
Der Gott, an den ich glaube, stellte den Menschen über das Gesetz
und die Liebe über die alten Traditionen.
Er hatte keinen Stein, worauf sein Kopf ruhen konnte,
und war von den Armen gar nicht zu unterscheiden.
Er ging zu den Gelehrten nur dann,
wenn diese sein Wort in Frage stellten.
Er war bei den Richtern, die ihn verurteilen wollten;
man hat ihn auch bei der Polizei gesehen, aber als Häftling.
Er hat das Regierungsgebäude betreten, um geschlagen zu werden.
Der Gott, an den ich glaube, trug eine Krone aus Dornen
und einen Mantel, der wie aus Blut gewebt war.
Er hatte Leibwächter, die ihm den Weg freimachten,
wohlgemerkt: zum Kalvarienberg, wo er unter Räubern
am Kreuz sterben musste.
Der Gott, an den ich glaube, ist kein anderer, als der Sohn Marias,
Jesus von Nazareth.

Alle Tage stirbt er, gekreuzigt durch unseren Egoismus.
Alle Tage steht er wieder auf, durch unsere Liebe.